Als wir, drei Jugendliche von 14 Jahren, an der Opladener Polizeiwache ankamen und eintreten wollten, wurden wir erstmal von einer Sicherheitstür gestoppt. Die erste wurde erst geöffnet, als wir klingelten und uns geöffnet wurde. Die zweite ging erst auf, als die erste ins Schloss gefallen war. Dann waren wir an der Rezeption, wo wir einen freundlichen Polizisten trafen, der sich bereit erklärte uns einige Stunden die Polizeiwache zu zeigen.
Als erstes wollten wir die kleinen Gefängniszellen im Keller sehen. Es wird zwar keine der drei Zellen mehr benutzt, da die Wache in Opladen zur Polizei in Köln gehört und sich die Hauptstelle somit in Köln befindet, jedoch konnte man gut nachvollziehen wie sie zu Nutzungszeiten ausgesehen haben. Es gab in jeder Zelle eine 20 Zentimeter dicke Steinplatte, die als Bett diente und pro Zelle jeweils eine Klingel, die die Betreffenden betätigen konnten, wenn sie auf die Toilette mussten. Genauso sahen auch Zelle zwei und drei aus, nur war Zelle drei viel größer und hatte drei Betten. Als wir in Zelle eins eintraten, hatten wir circa zwei Meter Platz zwischen der Tür und einem Gitter. In dem zwei Meter großen Abstand befand sich rechts ein unabgetrenntes Klo und links ein Waschbecken. Am Kopf- und Fußende der Steinplatte befanden sich zwei kleine Stangen in der Wand, um die „Schwerfälle“ dort mit Füßen und Händen zu befestigen.
Danach wurden uns noch der Aufenthaltsraum mit Uniformen, das Anzeigebüro und der Waffenraum gezeigt. Im Waffenraum durften wir sogar einmal ein Gewehr in der Hand halten. Es war ziemlich schwer, aber trotzdem ein sehr aufregendes Gefühl. Wenn die Polizisten in ihrem Frühdienst, Spätdienst oder in ihrer Nachtschicht bei ihren Kontrollen oder bei ihren Streifefahrten mal Langeweile haben, erledigen sie entweder Papierkram, schauen Fernsehen oder bedienen sich an ihrem eigenen Süßigkeitenschrank.
Jedoch erlebt man auch viele Abenteuer, wie uns ein Polizist der Polizeiwache erzählte. Wie zum Beispiel eines seiner lustigsten Erlebnisse, wo in ein Gartenhäuschen eines Schrebergartens eingebrochen und ein großes Gewehr in einer Hecke gefunden wurde. Der Polizist sei mit dem Motorrad unterwegs gewesen. Also spannte er sich das Gewehr auf den Rücken. Natürlich kann man sich denken, dass er von allen schief und mit großen Augen angeguckt wurde, jedoch erzählte er uns, dass ein Mann so erstaunt war, dass er dem Polizisten mit offenem Mund hinterher guckte und dabei gegen eine Laterne lief. Aber leider gibt es auch traurige Ereignisse… Wie zum Beispiel die erste Leiche des Polizisten. Eine Bahnleiche war bis jetzt sein schlimmstes Erlebnis und beschäftigte ihn noch Monate lang.
Als letztes fragten wir den Polizisten nach seinen ersten Eindrücken in den ersten Tagen und Wochen. Für ihn sei es sehr aufregend gewesen. Aber auch für uns war es sehr spannend und aufregend, ein paar Stunden mit echten Polizisten zu verbringen und sie teilweise bei ihrer Arbeit zu begleiten.
Ayleen, Annika und Philip, Leverkusen, Marienschule