Frau Hartmann (Hausfrau, 48) lebt schon seit Jahren ohne Dickdarm und seitdem der Darm entfernt wurde, leidet Sie nicht mehr an diesen schlimmen Schmerzen, die Ihr das Leben zur Qual machten. Vor über 20 Jahren fing alles ganz harmlos an; die Schmerzen kamen und gingen in kleinen Schüben, begleitet von leichten Durchfällen, da dachte sie an nichts Schlimmes.
Nach einem Arztbesuch lautete die Diagnose Darmentzündung (Colitis ulcerosa). Colitis ist der Begriff für teilweise oder totale Entzündung des Colon (Dickdarm). Treten diese Entzündungen als kleinere oder größere Geschwüre (Ulzera) auf, spricht man von Colitis ulcerosa (geschwürige Entzündung des Dickdarms). Charakteristisch ist der schubartige Verlauf, das heißt, nach einer aktiven Krankheitsphase kann es Monate oder Jahre dauern, in denen keine schweren Krankheitssymptome auftreten.
Diese rückfallfreien Intervalle bedeuten aber nicht, dass die Krankheit geheilt ist. Bei Colitis ulcerosa ist meist der letzte Dickdarmabschnitt entzündet und manchmal der ganze Dickdarm betroffen. Es können auch Auswirkungen auf andere Organe, wie zum Beispiel Nieren, Haut, Augen, Nervensystem oder Gelenke, auftreten. Deshalb sind genaue, regelmäßige Untersuchungen so wichtig. In den meisten Fällen ist die Erkrankung mit den zur Verfügung stehenden Medikamenten gut in den Griff zu bekommen. Doch bei einigen Erkrankten stellt eine Operation zur Entfernung von Darmteilen eine Alternative dar, die eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität mit sich bringt.
Nach mehreren Operationen ist Frau Hartmann nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben oder für mehrere Stunden am Tag eine Arbeit zu verrichten. Der Körper ist viel schneller geschwächt. Gute fünf Jahre hat es letztendlich von den ersten Anzeichen bis hin zur Entfernung des Dickdarms gedauert und heute ist viel Lebensqualität zurückgekehrt.
Der Dickdarm erfüllt wichtige Aufgaben und deshalb muss sie heute viel mehr trinken, um ihren Flüssigkeitshaushalt im Lot zu halten. Zusätzlich nimmt sie Vitamine und Mineralien zu sich und der kleine Hunger kommt heute schneller und öfter als früher. Außerdem verzichtet Sie ganz auf Steinobst, Kohl und Pilze, da diese Lebensmittel zu starken Bauchkrämpfen führen können. Durch die häufigen Durchfälle gehen hochwertige Nahrungsstoffe, wie Eiweiß, Fette, Mineralien, Vitamine und Wasser buchstäblich „verloren“. Als Folge dieser Nahrungsverluste werden die Körperorgane ungenügend versorgt. Bei aktiven Krankheitsphasen wird eine Ernährung durch Astronautenkost empfohlen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Colitis ulcerosa eine schmerzhafte, langandauernde Krankheit sein kann, deren Ursache bislang noch unbekannt ist. Ein zunehmender Anteil der neu Betroffenen ist im jugendlichen oder sogar im Kindesalter. In Deutschland sind rund 300.000 Menschen betroffen. (Quellen: www.dccv.de, Falk Foundation e.V.)
Melanie Slippens, Leverkusen, Freih.-V.-Stein-Schule