Die Ernährungsexpertin Michaela Bürcks sieht hier in der Tat einen Zusammenhang. Die ungesunde Ernährung der Schüler mit zu viel Weißmehl und zuckerhaltigen Speisen und Getränken, viel zu wenig Obst und Gemüse führt auf Dauer zu einer Unterversorgung der körpereigenen Zellen. Michaela Bürcks zitiert hier den Ernährungswissenschaftler Dr. Gerhard Schmitt aus Speyer, der der Ansicht ist: „Sind unsere Zellen gut versorgt, fit und gesund, sind wir es auch.“
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt pro Tag fünf Portionen Obst und Gemüse. Doch welcher Mensch im Berufs-, Alltags- und Schulleben kann diese Forderung erfüllen? Meist reicht es nur für ein bis zwei Portionen Obst oder Gemüse am Tag.
Die heutigen Schüler stehen hier vor einem besonderen Dilemma. Die Vitaminversorgung in der Schule ist unzureichend. In den wenigsten Schulen werden gehaltvolle Mittagessen oder Zwischenmahlzeiten angeboten. Zudem kommt natürlich auch der über Jahre erworbene bzw. anerzogene Hang zu sogenannten Fast Food Produkten.
Michaela Bürcks führt aus, dass beispielsweise ein Mangel an B-Vitaminen mitverantwortlich ist für unzureichende Konzentrationsfähigkeit, zu wenig Sauerstoffzufuhr zum Gehirn, schlechte Nerven und schlechte Koordination, sowie leicht aggressives Verhalten. Absolute Vitamin-B-Räuber sind: Zucker, Weißmehl, Antibiotika, Medikamente allgemein, Stress, Kunstlicht (Computerbildschirme).
Besonderer Wert sollte bei der Ernährung, laut Michaela Bürcks, auf Omega 3 Fettsäuren gelegt werden. Diese kontrollieren u.a. die Funktion der Gehirn- und Nervenzellen und bauen Intelligenz, Konzentration und Aufmerksamkeit auf. In reinster tierischer Form kann Omega 3 nur über Kaltwasserfische wie Thunfisch, Makrele, Lachs und Hering aufgenommen werden.
Diese stehen bei den meisten Schülern leider nicht oft genug auf dem wöchentlichen Speiseplan, sondern werden ersetzt durch die sogenannten Transfette, auch Killerfette genannt (besonders stark enthalten in Fast Food Produkten, wie Pizza, Burger, Pommes Frites, Currywurst).
Die häufig verzehrten Süßigkeiten während der Pausen bewirken zudem ein rasches Ansteigen des Blutzuckerspiegels. Dieser sackt jedoch nach kurzer Zeit weit unter die Normallinie ab. Eine Gier auf Süßes, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Unaufmerksamkeit und Nervosität sind die Folgen.
Man sollte auch unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung Wert legen. Wassermangel ist ein häufiger Grund für Müdigkeit, Unlust, Konzentrationsstörungen und Lernblockaden.
„Mit ausgewogener, möglichst frischer und vitaminreicher Nahrung, sowie genügend Flüssigkeit, kann man entscheidend zur optimalen Versorgung des Körpers beitragen. Ich bin der Meinung, dass Ernährung eine ganz entscheidende Rolle im stressreichen Schulalltag spielen und mitverantwortlich sein kann für das Leistungsvermögen der Schüler“, zieht Michaela Bürcks ihr Fazit.
Jana Schmidt, Krefeld, Gymnasium Marienschule