2008 war das Jahr der Geburten neuer Superhelden. Der unglaubliche Hulk war ein guter Anfang, und wochenlang dominierte Iron Man die Superhelden-Szene. Doch der größte Erfolg wurde mit The Dark Knight erzielt. Den Filmemachern ist mit diesem Blockbuster ein preisverdächtiges Spektakel gelungen, das in den USA schon am ersten Wochenende sämtliche Kassenrekorde schlug.
Man merkt deutlich den Unterschied zwischen den früheren, naiven Batman-Filmen und diesem düsteren Leinwandevent. Die Story ist viel anspruchsvoller und moderner geworden. Unser dunkler Ritter ist viel zu viel damit beschäftigt, das Verbrechen in Gotham City zu bekämpfen, als dass er um seine Freundin Rachel Dawes werben könnte, die sich darauf hin auf den neuen Anwalt Harvey Dent einlässt. Aber Batman hat ganz andere Sorgen: Der skrupellose Joker hat das freigewordene Schurkenregime übernommen und terrorisiert die Stadt. Mit Hilfe von Commissioner Gorden, Erfinder Lucius Fox und seinem coolen Batpod muss Batman den Kampf aufnehmen, wobei nicht nur seine Freunde in Gefahr geraten, sondern er auch noch überlegt, ob er seine Identität nicht aufgeben sollte. Kann Batman die Stadt vor der totalen Zerstörung bewahren?
Christopher Nolan ist mit diesem atemberaubenden Superheldenepos
ein Meisterstück gelungen. Besonders beeindruckend ist der abwechslungsreiche Storybogen, der immer wieder einen Haken schlägt und so die Spannung aufrecht erhält. Bemerkenswert sind auch die Kulissen, denn zur Abwechslung spielt der Film nicht nur in Gotham City (was von Chicago dargestellt wird), sondern auch mal kurz in Japan.
Es gibt wunderschöne, passende Filmmusik, atemberaubende Stunts und Special-Effekts und eine nerven zerfetzende Spannung. Vor allem die Schauspieler beeindrucken durch ihr Können. Christian Bale ist als Bruce Wayne alias Batman ebenso überzeugend wie Furcht erregend; Maggie Gyllenhall passt perfekt in die Rolle der schönen, klugen Rachel Dawes und Aaron Eckhart ist die ideale Besetzung für den anfangs coolen Staatsanwalt Harvey Dent, der sich im Film in den Schurken Two-Face verwandelt. Am besten war jedoch Heath Ledger in der Rolle des gestörten Killers Joker. Er ist Batman und der Polizei stets einen Schritt voraus, ängstigt die Zuschauer mit seinen kranken Taten, hat immer ein Ass im Ärmel (im wörtlichen wie im übertragenden Sinn) und verliert auch nie seinen bissigen, schwarzen Humor. Leider war dies Ledgers letzte Rolle, denn nach den Dreharbeiten hat er seltsamerweise Selbstmord begangen. Fans können ihn am besten ehren, indem sie seinen letzten Film ansehen.
The Dark Knight ist ein fantastischer, emotionaler Film über einen der beliebtesten Superhelden unserer Zeit; ein auf Film festgehaltener Kreuzzug von unserem dunklen Ritter, der jeden faszinieren wird. Übrigens: Das überraschende, offene Ende stellt eine Garantie für einen weiteren Batman-Film dar. Wir dürfen gespannt sein…
Patrick Dreschmann, Krefeld, Fichte-Gymnasium