Eine hohe Anzahl von Migranten kam Anfang der 60er Jahre als Gastarbeiter nach Deutschland. Sie kamen wegen den vielen Arbeitsplätzen und arbeiteten oft auf Baustellen und waren auf sich allein gestellt. Ein Beispiel dafür ist mein Großvater Muharrem Güngör, der als Gastarbeiter nach Deutschland kam.
Muharrem Güngör ist 70 Jahre alt und kam 1970 als Gastarbeiter nach Deutschland. Er kam ohne seine Familie hierher. Sechs Monate blieb er bei seinem Bruder, der vorher auch als Gastarbeiter nach Deutschland kam, in Krefeld. Mein Großvater arbeitete mit meinem anderen Großvater, der auch aus der Türkei kam, fast nur auf Baustellen.
Heute ist er ein sehr erfahrener Mann, wenn es ums Bauen geht. In der Türkei ist er oft gereist, um auf Baustellen zu arbeiten. Mit 16 Jahren hat er angefangen zu arbeiten. Als mein Großvater nach Deutschland kam, war es für ihn etwas ganz anderes. Es gab eine neue Kultur und ein anderes Leben.
Anfangs war er unsicher und unerfahren, aber mit der Zeit ist es besser geworden. Das größte Problem für ihn und für andere Migranten war: die Sprache. Sie verständigten sich fast nur mit Handzeichen. Es war ein hartes und schwieriges Leben.
1979 kam seine Familie (vier Töchter und ein Sohn). Meine Großeltern väterlicher Seits kamen auch. Anfangs hatten sie sich eine Wohnung in der Mittelstraße in Krefeld gemietet. Die Wohnungen meiner Großeltern waren nebeneinander. Beide Wohnungen waren sehr klein. Es gab drei Zimmer. Ein Raum benutzte man als Schlafzimmer, in dem meine Großeltern schliefen, den zweiten Raum als Wohnzimmer und gleichzeitig als Schlafzimmer für die Töchter und den dritten Raum für meinen Onkel. Der sollte sich nur auf die Schule konzentrieren. Später studierte er auch und ist jetzt ein Computeringeneur in Istanbul. Heute genießen meine Großeltern ein wunderbares Leben.
Sie verbringen die Frühlings-und Sommermonate in der Türkei und die Herbst-und Wintermonate in Deutschland.
Ozan Günel, Krefeld, Fichte-Gymnasium