Nachdem die dritte Verhandlungsrunde zwischen CHina und Tibet zuende gegangen war, äußerte sich jetzt China erstmals offiziell zum Verlauf: Im Dialog mit dem im Exil lebenden geistlichen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, bestünden weiter „ernsthafte Differenzen“, sagte Zhu Weiqu, Vize-Minister des Regierungsbereichs für die Einheit des Landes, auf einer Pressekonferenz in Peking. Die „besondere Form von Autonomie“, die der Dalai Lama anstrebe, sei indiskutabel. Das ist traurig. Denn es gibt kaum ein größeres Unrecht als die chinesische Besatzung in Tibet, einem Land das eigentlich nichts weiter wollte, als in Ruhe gelassen zu werden.
Wir schreiben den 23. Mai des Jahres 1951. Unter dem Druck der chinesischen Regierung besiegeln einige Repräsentanten der tibetanischen Regierung ohne Zustimmung der Selbigen das Ende der Unabhänigkeit Tibets.
Tibets Einwohner sind vorrangig Buddhisten. Der Buddhismus ist eine Religion, die auf Frieden, Verständnis und innerer Einkehr beruht. Folglich war den Tibetern jede Form der Gewalt fremd, bis die Chinesen kamen. Wie sollte sich das friedliebende Tibet gegen das mächtige China wehren?
Als die Chinesen 1950 einmarschierten war das Schicksal Tibets eigentlich schon besiegelt.
Doch nicht nur, dass die Chinesen Tibet gewaltsam in ihren Kommunistischen Staat eingefügt haben, sie verweigerten dem geistigen Führer des tibetischen Buddismus (dem Dalai Lama), der bis zum Eintreffen der Chinesen auch weltlicher Führer der Tibeter war, den Aufenthalt in seinem Land. China beschmutzt dadurch die internatinalen Richtlinien der Toleranz und Glaubensfreiheit. Seitdem ist Tibet ein besetztes Land, dessen Bewohner ihre Kultur nicht mehr leben können.
Ist es also verwunderlich, dass im Sommer junge Tibeter aufstanden um gegen dieses Unrecht zu kämpfen. Nein, es war eine natürliche Reaktion. Doch was kann selbst die gesamte Bevölkerung Tibets gegen das übermächtige China erreichen? Ohne die Hilfe fremder Nationen wird Tibet die Freiheit nicht zurück erlangen, doch die Mächte der Welt schweigen aus Angst vor Chinas Rache.
Julius Kronenberg, Krefeld, Fichte-Gymnasium