Kennt nicht ein jeder das Gefühl, früh morgens schwerfällig aufstehen zu müssen, um sich auf den Tag vorzubereiten? Für manche Menschen ist dieses Gefühl noch verstärkt. Die eine Seite des Körpers nimmt keine Befehle mehr des Gehirns war und erschwert so das Aufstehen mit einem unangenehmen Kribbeln im gelähmten Arm. Später hat man es dann geschafft und schon erscheint das nächste Problem.
Wie soll man sich mit nur einem funktionierenden Arm oder Bein duschen und anziehen? Wie soll man sich ein Brötchen schmieren, wenn der Teller verrutscht? Zwar gibt es mittlerweile spezielle Vorrichtungen, wie klebende Unterlagen, die rutschfest sind, doch ist der Gedanke, nicht ohne Hilfe zurechtkommen zu können unerträglich für die Halbseitiggelähmten.
Zudem ist das Privatleben auf engsten Raum eingeschränkt. Man findet nur sehr schwer einen Lebensgefährten, der sich mit den vorhandenen Tatsachen auseinandersetzen möchte. Doch gibt es auch meist keine Möglichkeiten mehr, sich in irgendeiner Art berufstätig zu machen.
Es gibt zwar noch Organisationen wie die Paralympics, doch für Halbseitiggelähmte ist das dennoch keine Chance mehr auf Angleichung im Volk und Zeichen dafür, dass sie auch etwas können oder konnten.
Und zum Mittagessen, was gibt es denn dann wieder für ein leckeres Gericht? Meistens bleibt diesem durch einen schweren Schicksalsschlag behinderten Menschen nichts anderes übrig, als Dosen zu öffnen oder den Backofen vorzuheizen, um die Tiefkühlpizzen hineinzuschieben. So kommt zu dem beeinträchtigten Leben auch noch ungesunde Ernährung hinzu.
So sind sie also nicht zu beneiden, falls jemand dachte, sie würden ein tolles, bequemes Leben führen, ohne arbeiten zu müssen.
Dieser Bericht sollte dazu anregen, den Behinderten und Halbseitiggelähmte in der Öffentlichkeit mehr zu helfen und darzulegen, wie schwer die Behinderten es eigentlich haben und mit was für einem schlimmen Gefühl sie eigentlich leben.
Mattis Seehaus, Krefeld, Fichte-Gymnasium