Bei Airsoft schießen Menschen in ihrer Freizeit mit Druckluftwaffen aufeinander. Ist das wirklich so absurd, wie es klingt?
Von Nils Pauen, Leon Kamper und Phil Meyer, 8e, Gymansium Korschenbroich
Samstagmittag. Alte Bunkeranlage nahe Koblenz. Bewaffnete Männer brüllen einander Befehle zu. Projektile pfeifen durch die Luft. Wir befinden uns auf der Area-M, einen Airsoftspielfeld.
Airsoft ist ein taktischer Teamsport, bei dem man, mithilfe von Druckluft, Federdruck oder Elektrowaffen, die kleine Kugeln aus Kunststoff verschießen, verschiedene Missionen meistern muss. Zum Beispiel „Capture the Flag“. Bei diesem Spielmodus muss man verschiedene Punkte auf dem Spielfeld erobern und verteidigen. Ebenfalls gibt es die Spielvariante „Karten“. Hierbei sind für jedes Team Karten versteckt und das Team, das alle Karten zuerst gefunden hat, gewinnt.
Ursprünglich kommt Airsoft aus Japan. Schusswaffen wurden nach dem zweiten Weltkrieg für die japanische Zivilbevölkerung verboten. Daher wich die japanische Industrie auf Waffenrepliken aus Kunststoff aus. Es waren die ersten Waffennachbauten als Spielzeug, die auf den Markt kamen. Heutzutage ist Airsoft ein Geländespiel.
Die Waffen, die benutzt werden sehen lebensecht aus, und tauchen somit auch im Waffengesetz auf. So darf man zum Beispiel ab 14 Jahren eine Waffe unter 0,5 Joule besitzen. Joule ist die Einheit, in der die Bewegungsenergie des Geschosses gemessen wird. In diesem Fall kleine 6 Millimeter große Kugeln aus Plastik oder gepresstem Altpapier. Die in Deutschland freigegebenen Softairwaffen tragen ein ,,F“ in einem Fünfeck und den Namen des Importeurs auf dem Waffengehäuse. Ab 18 Jahren darf man Airsoftwaffen bis 7,5 Joule erwerben ohne dafür einen Waffenschein zu benötigen. Diese Waffen werden vor dem Verkauf durch das Beschussamt getestet und zugelassen.
Allerdings würde ein Sport mit Gewehren ohne Regeln nicht funktionieren. So legen Spielfeldbetreiber die Obergrenze der Energie der Waffe fest. Außerdem muss ab einem bestimmten Abstand eine sogenannte Backup Waffe genutzt werden. Das ist meist eine Pistole unter 0,5 Joule. Weiterhin gilt auf manchen Feldern die sogenannte Bang-Regel: Dabei muss man ab einen bestimmen Abstand „BANG“ rufen, statt zu schießen. In Deutschland gilt außerdem noch eine Schutzbrillenpflicht. Es ist ebenfalls empfehlenswert eine Gesichtsmaske zu tragen, um keine schmerzhaften Schüsse im Gesicht ab zu bekommen. Die meisten Spieler kleiden sich mit Tarnkleidung und Tragesystemen, da sie Platz für Magazine und ähnliches bieten.
Im Gegensatz zum Paintball sieht man die Treffer an gegnerischen Spielern nicht. Airsoft basiert also auf Fairness. Die Airsoftszene in Deutschland distanziert sich auch von anderen, da hier zum Beispiel keine polizeilichen oder militärischen Einheiten nachgestellt werden, wie es zum Beispiel in Amerika der Fall ist.