Die Lyrik ist tot – oder doch nicht?

Lesen Jugendliche noch Gedichte? Und wenn ja, welche? Eine Schülerin des Gymnasium Korschenbroich hat sich umgehört.

Von Sarah Hermsteiner, 8e, Gymnasium Korschenbroich 

Wir alle haben schon einmal ein Gedicht oder einen anderen lyrischen Text von einem bekannten Dichter wie Goethe, Shakespeare oder Heine gelesen. Die Lyrik ist, neben der Epik und Dramatik, eine bestimmte Form des künstlerischen Schreibens, also eine literarische Gattung. Oftmals werden die Leser mit herzzerreißenden Gefühlen und interpretativen Gedanken zu Tränen gerührt. Zu den literarischen Zeiten von Goethe gab es Unmengen an Dichtern, die diese bemerkenswerte literarische Gattung stolz genutzt und weitergegeben haben, doch wie ist es heute? Weiß die Jungend von heute überhaupt noch, was Lyrik ist? Liest oder schreibt heute überhaupt noch jemand lyrische Texte? Und wenn ja: Über welche Themen? Was bedeutet den Jugendlichen Lyrik  und wie malen sie sich die Zukunft der Lyrik aus? Dazu wurden ein paar Schülerinnen und Schüler der 8. Klasse des Gymnasium Korschenbroich in Nordrhein-Westfalen befragt:

Auf die einfach erscheinende Frage „Was ist Lyrik?“ wussten von den Jungen ein Drittel die tadellose Antwort, während sie die Hälfte der Mädchen richtig beantwortete: Bei der Lyrik handelt es sich um eine literarische Art des Schreibens, bei der es ausschließlich darum geht, seine eigenen Erlebnisse, Gedanken und Gefühle auf eine spielerische Art und Weise wiederzugeben. Es schmökern nur ein Drittel der 13- bis 14-jährigen Mädchen und Jungen zeitweilig in einem lyrischen Buch oder beschäftigen sich anderweitig mit Gedichten. Das Thema Weihnachten ist sowohl bei den Jungen, als auch bei den Mädchen sehr gefragt. Später sind die Meinungen allerdings etwas entzweit, weil die Schülerinnen die romantische  Liebe und die Hoffnung bevorzugen und bei den Schülern das unangenehmere Thema Tod gefragter zu sein scheint.

Susanna Alker, Schülerin des Gymnasium Korschenbroich, sagt, dass sie sich beim Lesen eines Gedichts über das Thema Liebe sehr gut entspannen könne und sie es auch sehr gerne möge, ein Gedicht auswendig zu lernen.

Viele der Jugendlichen hegen aber eine leichte Abneigung gegenüber der Lyrik. Sie wird meist als langweilig geschildert. Außerdem prophezeien die Schüler, dass diese Kunst wegen der Technologie und des Desinteresses dem Untergang geweiht sei oder, dass die Sprache sich in eine modernere umwandeln werde. Eine weitere Sichtweise ist überraschenderweise auch jene, dass die Schule die literarische Gattung aufrechterhalt werde.