In der Realschule Kleve ist der „Girls‘ Day“ nicht nur für Mädchen gedacht. Alle Jugendlichen der 8. Klasse haben an diesem Tag ihre Eltern, Bekannten oder auch fremde Firmen bzw. Betriebe besucht und sich dort ein Bild von den einzelnen Berufen gemacht.
Der „Girls‘ Day“ ist dafür gedacht, dass Mädchen auch mal in typische Männerberufe hineinschnuppern können, meistens sind das technische und naturwissenschaftliche Berufe. Jungen haben dabei auch die Chance, typische Frauenberufe zu beschnuppern, z.B Kindergärtnerin, Friseurin, Schneiderin, Arzthelferin oder Verkäuferin.
„Girls‘ Day bedeutet Neugier, Wissen und die Nutzung von Chancen. Bei der Neugier sollt Ihr in Berufe schnuppern, die Ihr vielleicht noch nicht so kennt, wo Ihr ein bisschen seht, was man dort machen könnte, die interessant und spannend sind, aber auf die man vielleicht nicht gleich kommt“, betont Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Viele der Jugendlichen, die am Girls Day teilgenommen haben, können sich vorstellen, ihr Praktikum im selben Betrieb auszuüben oder sogar im späteren Leben diesen Beruf auszuführen. Es ist sehr vorteilhaft, wenn man von Kindheit an schon weiß, welchen Beruf man später ausüben möchte und viel Ehrgeiz aufbringt, um an sein Ziel zu kommen.
Es ist kein Problem, als Mädchen einen eher männlich geprägten Beruf auszuüben. „Ich habe schon Physik studiert und mich immer wieder mit vielen Studenten über die physikalischen Dinge unterhalten. Ich darf Euch versichern: Auch Mädchen können das. Keine Angst! Das Einzige ist: Wenn man Experimente macht, sollte man manchmal sagen: „Lasst mich allein, ich versuche es auf meine Art“, erzählt Merkel und ergänzt: „Man sollte sich nicht gleich verdrängen lassen.“
Eltern finden, dass ein Tag gar nicht ausreicht, um sich einen Beruf anzusehen. Denn es kann sein, dass genau dieser Tag ein besonderer war oder ein nicht so besonderer, an dem zum Beispiel nicht so viel los war oder etwas Besonderes passiert ist. Das ist beim Praktikum anders, wenn man drei Wochen einen Beruf ausführt; da kann man sich ein besseres Bild von einem Tagsablauf machen.
Allerdings sieht man am Girls‘ Day auf jeden Fall, was „Arbeiten“ heißt: früh aufstehen oder bis spät in die Nacht arbeiten, sich viel bewegen oder mit kranken Leuten umgehen. Aber um sich ein allgemeines Bild zu machen, reicht ein Tag nicht aus. Dafür müsste man sein Praktikum dort verbringen.
Max Janssen, Kleve, Städt. Realschule Kleve