Rezension – Lektüre gegen Mobbing

In dem Roman „Täglich die Angst“ von Manfred Theisen geht es um Mobbing an einem Mitschüler.

Besonders Annika, die das Geschehen aus der Ich-Perspektive erzählt, Katinka und Lisa machen Thorsten das Leben schwer. Doch nach einigen fiesen Attacken bekommen die drei plötzlich anonyme SMS. Der Absender fodert, dass sie sich bei Thorsten entschuldigen und droht ihnen. Doch die drei Mädchen denken nicht daran …

Dem Autor gelingt es gut, die einzelnen Charaktere darzustellen. Da das Buch aus der Sicht einer „Täterin“geschrieben wird, ist es mal etwas anderes und gibt besondere Einblicke in die Gefühle von Annika. So ist es keins der „typischen“ Bücher, in denen man merkt wie ein „Opfer“ sich fühlt. Deutlich wird auch, dass Annika sich nicht immer wohl dabei fühlt und dass sie manchmal auch nur aus dem Gruppenzwang heraus mobbt.

Dieser Gruppenzwang wird vor allem durch Katinka, die Anführerin der Gruppe, ausgelöst. Sie scheint kein Mitleid mit Thorsten zu haben, was auch der Grund dafür ist, dass alle Respekt vor ihr haben. Bis auf zwei Personen, die Mitschülerin Nina und eine Lehrerin, greift niemand ein.

Fazit: Der Roman zeigt, wie hilflos Mobbing-Opfer sind, wenn fast jeder die Augen verschließt und die Situation nicht wahrnimmt. Doch was das Buch von Manfred Theisen so spannend und interessant macht, ist, dass es aus der Sicht einer „Täterin“ geschrieben wurde. Der Jugendroman ist sehr zu empfehlen und wäre auch als Lektüre in der Schule geeignet, da Mobbing und Gewalt dort häufige Themen sind.

Judith Broekmann, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium