Sie: „Schatz?“
Er: „Hmm.“
Sie: „Hörst du mir zu?“
Er: „Hmm.“
Sie: „Ich habe eine ganz kleine Macke beim Einparken in unser Auto gefahren.“
Er: „Hmm.“
Wenn er ihr zugehört hätte, gäbe es an diesem Punkt einen Streit. Doch die Diskussion ist nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben – und zwar bis zu dem Augenblick, wenn er die Macke zu Gesicht bekommt: „Da ist eine Macke in meinem Auto!“
Es gibt viele Behauptungen über Männer und Frauen: Etwa, dass Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können. In unserem Beispiel treffen diese beiden Klischees zu. Doch Männer haben ihre Stärken und Frauen haben ihre Stärken. Wenn man sich vorstellen würde, dass Männer und Frauen ihre Stärken tauschen würden, dann wäre das doch eine ziemlich unerträgliche Vorstellung.
Man sieht also, der Kampf zwischen den beiden Geschlechtern ist völlig überflüssig. Warum wird er trotzdem geführt? Ganz einfach: Wenn die Frau nichts mehr über den egoistischen Macho von Mann und der Mann nichts mehr über die mechanisch völlig unbegabte Frau meckern könnte, dann wäre es doch sehr, sehr langweilig.
Lea-Franziska Reekers, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium