42 Jahre länger werden die Russen nun in der Ukraine bleiben. Im Gegenzug zu dieser „Besetzung“ erhält die Ukraine einen Gas-Rabatt von 30 Prozent auf all ihre Gas-Einkäufen. Wegen dieses Beschlusses gab es bei der neuesten Tagung des Parlaments in Kiew schwere Ausschreitungen. „Geld regiert die Welt“, sang damals schon Elfriede Kafschinsky.
Zwar stimmt dies, aber in Anbetracht der Größe Russlands und deren militärischer Macht ist das nicht so wichtig. Würde es zu Meinungsverschiedenheiten oder gar Krieg kommen, wären die Ukrainer den Russen schutzlos ausgeliefert. Dies wurde schon deutlich, wenn man an die Auseinandersetzung zwischen Russland und Georgien vor rund einem halben Jahr denkt. Damals hatten die Russen in wenigen Tagen die Hälfte Georgiens besetzt.
Ein weiteres Argument: Was sollten die Ukrainer machen, wenn die Russen den Beschluss missachten und den Ukrainern das Gas wieder teurer verkaufen oder sogar gar nicht mehr liefern? Obwohl die Ukraine viele Schulden hat, ist dies nicht entscheidend, denn der Großteil der Bevölkerung ist nicht damit einverstanden, dass der Marinestützpunkt der Russen in der Nähe der Stadt Sewastopol ist.
Trotz der hohen Pacht für den Stützpunkt, die die Russen pro Jahr zahlen [100 Millionen Euro] ist es nicht angemessen, durch so ein Abkommen die Bevölkerung zu gefährden. Dadurch wird den Russen geholfen, noch mehr Macht zu erlangen.
Somit ist klar, warum es viele Gegner des Abkommens gibt, die dies zudem als Verrat ansehen.
Adrian Liss, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium