Steht man vor der Krefelder Burg Linn, sieht man, dass es eine Wasserburg ist. Man erkennt es daran, dass sie im Wasser gebaut ist, oder sie einen Burggraben besitzt. Dieser Burgraben diente damals als erste Schutzeinrichtung, die vor Feinden schützen sollte.
Möchte man nun in die Burg hineingehen, so muss man die Zugbrücke überqueren. Die Zugbrücke wurde damals, wenn man belagert wurde, hoch gezogen. Hatte man diese überquert, so kam man automatisch in den Zwinger. Der Zwinger war von hohen Mauern und Türmen umgeben. Man konnte von den hohen Mauern und Türmen den Feind beobachten und abwehren, sie dienten ebenfalls als Einschüchterung des Feindes. Daher leitet sch auch der heutige Begriff Hunde-Zwinger ab.
Gelangt der Betrachter nun ins Hofinnere, so sieht man die Ställe, wo die Ritter ihre Pferde hielten. Guckt man sich weiter um, so sieht man den Palas, den so genannten Herrenbau der Burg. Wie der Name schon sagt, lebten dort die Herren also die Ritter. Der Palas war sehr spartanisch eingerichtet, die Tische wurden nur zum Essen reingetragen. Der Bau hatte keine Fenster, deshalb war es dort meist sehr kalt. Im ganzen Gebäude war nur ein Kamin, wovor nur die Adligen saßen. Deshalb waren die nicht adligen Ritter auf Fensterläden angewiesen.
An den Palas angrenzend lag der Bergfried, worauf sich die Ritter zurückzogen, wenn die Kriegslage aussichtslos war. Außerdem wurde von da aus Ausschau nach Feinden gehalten, deshalb nannte man ihn auch Luginsland.
Geht man nun weiter, kommt man zur Kemenate, dem Frauenbau, der äußerst luxuriös eingerichtet war. Außerdem hatte er auch mehrere Kamine. Zu dem Luxus gehörten z.b. Tische, Stühle oder Teppiche. Dann gab es noch die Kapelle, wo Gläubige ihr tägliches Gebet sprechen konnten. Ebenfalls gab es noch die Gesindehäuser, darin lebten die Diener.
Daneben lag meist der wohl wichtigste Teil einer Burg, der Brunnen. Der Brunnen diente zur Trinkwasserversorgung, aber mit diesem Wasser wurden auch die Brände gelöscht. Er wurde immer sehr gut bewacht, damit keiner ihn zerstört oder verseucht. So waren eigentlich alle Wasserburgen aus dem Mittelalter aufgebaut.
Lars Treichel, Kempen, Erich-Kästner Realschule