Magersucht – wie kann man helfen? – Essen ist schlimmer als Sterben

Magersucht ist eine Erkrankung, meistens von Mädchen und jungen Frauen, aber auch immer mehr von Jungen und jungen Männern, bei denen das Selbstbild und Körperempfinden gestört ist und der Gewichtsverlust zum Inhalt des Denkens und Handelns wird.

Die Betroffenen empfinden sich als „zu dick“, auch wenn sie oft erhebliches Untergewicht aufweisen. Essstörungen äußern sich durch ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zum eigenen Körper. Es gibt verschiedene Formen von Essstörungen: Magersucht, Bulimie und Binge Eating sind am häufigsten.
Dies ist kein Buch, das man gerne liest. Es ist eine wahre Geschichte, die Lena S. sieben Jahre nach ihrer Anorexiekrankheit anfing. Sie wuchs als sehr zufriedenes Kind auf, immer bemüht und versucht, es allen recht zu machen. Es begann mit dem ersten Teller Milchreis. Dieser wurde mit Kirschen gegessen, der zweite mit Zucker und Zimt. Als Lena in die Pubertät kam, wurde sie hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, jemand Besonderes zu sein, und dem Bedürfnis nach Harmonie und Liebe, sich den Anspüchen der Familie unterzuordnen. Sie begann zu hungern, erzählte sie. Ihre Krankheit machte sie zu etwas Besonderem und trotzdem blieb sie die leistungsfähige, vorbildhafte Tochter. Sie strebte in ihrem Kampf gegen den eigenen Körper nach „Perfektion“. Ein unerreichbares Ziel für ein Mädchen, das endlich realisierte, dass ihr Körper tödlich geschwächt war. Trotzdem war die Angst zu essen stärker als die Angst zu sterben. Die einzige Möglichkeit zu überleben war zu essen, daher kam Lena glücklicherweise in eine Klinik und überlebte diese tödliche Krankheit.
In den Behandlungen ist es wichtig, dass man an mehreren Bereichen gleichzeitig arbeitet. Für die Magersüchtigen besteht immer die Angst vor einer Gewichtszunahme, obwohl es für sie der einzige Ausweg ist. Genau so wichtig ist aber die Klärung der eigentlichen innerseelischen Hintergründe der Essstörung. Meistens liegt hinter einer Essstörung eine tiefgehender Identitätsstörung. Lena schaffte es durch die Klinik und konnte mit ihrem Bericht klar machen, dass eine Magersucht eine Krankheit ist, die den Erkrankten ein Leben lang begleitet.

Carolin Krug, Lara Brandtner, 8c, Städt. Realschule Hückeswagen Hückeswagen