Literatur – Ein aufregendes Leben als Romanfigur

Die Jugendbuchautorin Janine Wilk versetzt sich beim Schreiben in ihre Protagonisten hinein. Schon mit elf Jahren fing Janine Wilk an, ihre ersten Geschichten zu schreiben. 2011 veröffentlichte sie schließlich ihr erstes Kinder- und Jugendbuch, „Lilith Parker – Insel der Schatten“.

Die Lilith Parker-Reihe zählt zu ihren erfolgreichsten Büchern. Im Herbst dieses Jahres kommt der Finalband „Lilith Parker – der Fluch des Schattenreichs“ heraus. Allerdings liegt Janine Wilk selbst das Buch „Reich der Tränen“ mehr am Herzen, da es in einem sehr poetischen und märchenhaften Schreibstil das schwere Thema körperlicher und seelischer Misshandlung von Kindern behandelt. Deshalb hebt es sich stark von andern ihrer wie „Der Märchenprinz 2.0“ und „Die Schattenträumerin“ ab. Letzteres wurde auch in Spanien und Südamerika veröffentlicht.

Besonderen Wert legt Janine Wilk beim Schreiben auf eine gute Recherche, beispielsweise war sie vor kurzem in Schottland, weil dort ihr nächster Roman spielen wird. Aber auch eine sympathische Hauptfigur, glaubhafte Handlungen und bildhaftes Schreiben sind ihr wichtig. Auf die Frage, woher sie ihre Inspiration nimmt antwortete Janine Wilk: „Manchmal kann schon ein kurzer Zeitungsartikel zu einer Romanidee inspirieren – aber auch ein Gespräch, eine Dokumentation oder ein Blick aus dem Fenster.“

Während die 37-jährige einen Roman schreibt lebt sie in dieser Welt, ihr eigenes Ich tritt in den Hintergrund, sie schlüpft in die Rolle und erlebt an ihrer Stelle die Geschichte, das verbindet sie mit ihren Romanen. „Wahrscheinlich haben deswegen viele Leser das Gefühl, sie würden die Handlung wie einen Film vor Augen sehen“, erklärt sie.

Das Gefühl beim Beenden eines Buches sei nicht so spektakulär wie es sich viele vorstellen. Im Leben eines Autors spielt nämlich die Zeit bis zum Abgabetermin immer eine Rolle. Wenn man einen Roman beendet hat, muss man am nächsten Tag mit der Überarbeitung des Manuskriptes anfangen. Erst dann kann man ein paar Wochen Pause machen, bevor man mit der Arbeit am nächsten Roman beginnt. Denn für diesen steht der Abgabetermin schon wieder fest. Meist hat Janine Wilk für einen Roman mit circa 400 Seiten sieben bis acht Monate Zeit.

Gerade hat sie mit einem neuen Kinder-und Jugendroman begonnen, „der Roman spielt in Schottland und werde gruselig“ verrät sie. Der Titel steht noch nicht fest, aber das Buch wird im Herbst 2015 erscheinen. In Zukunft möchte die Autorin sich mehr der Erwachsenenbelletristik widmen und Anfang nächsten Jahres mit einem Frauenroman beginnen. Aber der Kinder-und Jugendliteratur bleibt Janine Wilk weiterhin treu. Dadurch könne sie immer wieder in andere Rollen schlüpfen und tolle Abenteuer erleben, schwärmt sie.

Lena Rickmann, 8c, Realschule Hückeswagen