Interview – Zu Besuch beim Chirurg

Dr. med. H. Straßburger ist Chefarzt im St. Josef Krankenhaus in Wipperfürth. Er leitet dort die Chirurgie und die Chirurgische Ambulanz. Er möchte nur das Beste für seine Patienten. Im Interview hat er uns viele Fragen beantwortet:

Frage: Herr Dr. Straßburger, auf was sind Sie spezialisiert?

Dr. Straßburger: In diesem Krankenhaus werden Fälle wie Knochenchirurgie, aber auch Bauchchirurgie bearbeitet. Ich selber bin auf Bauchchirurgie spezialisiert, wie zum Beispiel Tumore im Darm oder wenn ein Partient mit Bauchschmerzen hier ankommt.

Frage: Wie lange mussten Sie lernen?

Dr. Straßburger: Das Studium dauert sechs Jahre, wo man die Grundlagen der Medizin kennenlernt. Schließlich dauert es noch einmal fünf Jahre zum Fachartzt.

Frage: Über was haben Sie ihre Doktorarbeit geschrieben?

Dr. Straßburger: Ich habe meine Doktorarbeit über Leistenbruchoperationen geschrieben.

Frage: Wann sind Sie in dieses Krankenhaus gekommen?

Dr. Straßburger: Ich habe hier angefangen am 1.1.2010.

Frage: Wie viele Operationen machen Sie ungefähr am Tag?

Dr. Straßburger: Das kommt darauf an, wie groß die Operationen sind. Sind es kleinere Operationen, die nicht solange dauern, kann es sechs bis zehn Operationen am Tag geben. Die großen OPs können auch mal zehn Stunden dauern und somit kann man auch mal nur eine Operation am Tag durchführen.

Frage: Was war bis jetzt Ihre schwierigste Operation?

Dr. Straßburger: Die schwierigste Operation, an die ich mich erinnern kann, war die von einem Dachdecker, der abgestürzt ist und sich dabei mehrere Knochen gebrochen hat. Dabei ist ihm eine Stange in den Bauch gestoßen und hinten an der Lunge wieder herausgekommen. An diesem Patienten haben mehrere Teams gearbeitet, um ihn zu retten, dies hat dann zehn Stunden gedauert. Der Partient wurde schließlich gerettet.

Frage: Hatten Sie auch Misserfolge?

Dr. Straßburger: Jeder, der operiert, spricht nicht unbedingt von Misserfolgen, aber er hat nicht immer den Erfolg, den er haben möchte, zum Beispiel wenn Komplikationen auftreten und das kann immer mal sein.

Frage: Welche Aufgaben haben Sie noch außer Operieren?

Dr. Straßburger: Operieren ist nur ein Teil im Krankenhaus. Der andere Teil meiner Arbeit ist, dass ich den Patienten so gut aufkläre, dass er Vertrauen zu mir/uns bekommt. Auch helfe ich meinen jüngeren Kollegen, um sie alles zu lehren, was zu einem guten Chirurgen gehört.

Frage: Wie viele Ärtzte arbeiten hier?

Dr. Straßburger: Hier arbeiten ungefähr 30 Ärtzte in verschiedenen Fachrichtungen.

Frage: Wie viele Betten gibt es ungefähr im Krankenhaus?

Dr. Straßburger: Hier haben 220 Patienten Platz, aber durch die modernen Techniken bleiben die Patienten nicht lange im Krankenhaus.

Frage: Wie viele Notaufnahmen haben Sie pro Tag?

Dr. Straßburger: Wir haben fünf bis sieben Notaufnahmen pro Tag.

Frage: Welche Maßnahmen haben Sie gegen Ehec, haben Sie schon Fälle erlebt?

Dr. Straßburger: Wir haben uns schlau gemacht, wie man mit Ehec-Patienten umgeht und behandeln muss, ein isoliertes Zimmer ist auch vorhanden, aber einen Fall hatten wir hier noch nicht.

Frage: Haben Sie Zeit für Ihre Familie?

Dr. Straßburger: Ich habe Frau und Kinder. Es kommt vor, dass ich statt 18 Uhr halt um 21 Uhr nach Hause komme. Dazu braucht man eine Familie, die das versteht und die habe ich.

Jonathan Gottschalk und Felix Vom Stein, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen