Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen – Probleme lassen sich nicht „wegtrinken“

Alkohol ab 16 oder erst ab 18? Viele Jugendliche halten nichts davon. „Sie trinken in Gruppen und an Plätzen, die vor den Blicken der Öffentlichkeit verborgen sind“, sagte unsere Vertrauenslehrerin der Städtischen Realschule Hückeswagen, Frau Gerding, in einem Interview.

Zu diesen Orten zählen der Platz vor der katholischen Kirche in Wiehagen, Spielplätze und seit neuestem die Wupperauen, berichteten uns die Interviewten. Nur, wie kommen die unter Sechzehnjährigen an den Alkohol?

Ein Test bei vier Händlern in der Stadt bewies, dass scheinbar überwiegend der Personalausweis kontrolliert wird. Dies bestätigt auch die Vermutung des Schulpolizisten Herrn Roth: „Die Jugendlichen lassen den Alkohol von älteren Freunden mitkaufen.“ Sie trinken meist Biermischgetränke, die den bitteren Alkoholgeschmack mit Zucker überspielen. Manchmal werden „Alcopops“ auch einfach selbst gemixt. Das Gefährliche daran ist, dass der Rausch gewollt ist, man sich nicht mehr ganz kontrollieren kann und dann immer weiter trinkt. Es können auch Filmrisse entstehen und unter Umständen kann es zu einer Alkoholvergiftung oder sogar in seltenen Fällen zum Koma führen. Die Betroffenen müssen dann in einem Krankenhaus stationär aufgenommen werden. Daraufhin wird ein künstliches Erbrechen hervorgerufen, um die Gifte aus dem Körper zu bekommen.

Letztendlich kann sich keiner aus der Verantwortung ziehen, weder Ältere als Vorbild beim Trinken noch beim Alkoholverkaufen, noch Jugendliche, die ihren Freunden beim „Komasaufen“ auch noch zusehen. Außerdem sollte sich jeder fragen, wozu er sich betrinkt, denn auch dadurch verschwinden keine Probleme.

Sabrina Tillmanns, Kätti Paul und Jonas Kurtz, Hückeswagen, Städt. Realschule Hückeswagen