Ballerspiele sind für Jugendliche verboten und haben für den Verkauf eine Altersbeschränkung. Doch das scheint viele Jugendliche und auch viele Eltern nicht zu stören.
So dürfen die sogenannten „Ballerspiele“ nur an Personen ab dem 18. Lebensjahr verkauft werden.
Trotzdem gibt es sehr viele Jugendliche, die diese Spiele nutzen und das oft mit dem Wissen ihrer Eltern.
Marlies Riemann, 42 J., Floristin und alleinerziehende Mutter eines 15-jährigen Jungens sagt:
„Ich mag Ballerspiele gar nicht. Generell halte ich mich beim Kauf immer an die empfohlene Altersangabe auf den Spielen. Aber leider stelle ich fest, dass Spiele, die zu Hause nicht gespielt werden dürfen, dann bei minderjährigen Freunden gespielt und von diesen sogar ausgeliehen werden.“ Realistisch stellt die Mutter fest, „dass kann man leider nicht immer kontrollieren, aber man kann natürlich mit den Teenies darüber reden.“
In den Augen vieler Jugendlicher ist eine Altersbeschränkung völlig unnötig. Schüler Mark Weber (15): „Die Erwachsenen meinen immer, wir wären dumm. Als wenn wir den Unterschied zwischen Realität und Spiel nicht erkennen können. Die tun gerade so, als wäre jeder Computerspieler ein Amokläufer. Meine Freunde sind alle ganz normal.“
Selbst bei Menschen, die sich intensiv mit diesem Thema auseinander gesetzt haben, gehen die Meinungen weit auseinander. STERN-Redakteur Henry Lübberstedt: „Hauptspielprinzip der meisten Spiele heißt: Überleben durch Töten. Spieleverlage sollten sich selbst einen Dienst erweisen und einige Spiele gar nicht erst auf den deutschen Markt bringen.“ Udo Lewalter, ebenfalls Redakteur beim STERN, meint dagegen:
„….junge Medien oder Unterhaltungsformen hatten schon immer einen schweren Stand in der Geschichte der Menschheit….Es sind wesentlich komplexere Zusammenhänge, die zu Gewalt und Aggression führen.“
Nur in einer Sache sind sich jedoch auch die Fachleute einig: Jugendliche sollten nicht den gesamten Teil ihrer Freizeit am Computer verbringen.
Die moderne Unterhaltungsform des Computerspiels kann man wohl kaum verhindern, doch man kann Eltern dazu auffordern, auf die wichtige Altersbeschränkung zu achten und dafür zu sorgen, sich mehr mit ihren Kindern zu beschäftigen und sie für andere Hobbys zu interessieren.
Philip Riemann, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule