Im Durchschnitt werden Männer und Frauen zwischen 25 und 30 Jahren Eltern. Durch Kinder treten große Veränderungen auf. Ich habe eine Umfrage gemacht über den Alltag, Urlaub und Veränderungen im Beruf. Man kann nicht sagen, wo die größten Veränderungen auftreten, weil sich das Leben komplett ändert, in jedem Bereich ein bisschen.
Die wohl massivsten Veränderungen treten im Alltag auf. Die Eltern können nicht mehr Aus- oder Durchschlafen, müssen den Kindern hinterherputzen, kochen, die Kinder zum Kindergraten/in die Schule bringen, arbeiten gehen, die Kinder beschäftigen und sie abends ins Bett bringen. Viel Zeit für sich bleibt ihnen dann nicht mehr. Durchschnittlich arbeitet ein Elternteil und der andere macht den Haushalt. Weil manche Eltern viel arbeiten, können sie sich nicht so viel Zeit für ihre Kinder nehmen. Viele Beziehungen gehen auf Grund des Stresses in die Brüche. Natürlich hat das Elternsein auch positive Seiten, denn man sieht wie die Kinder aufwachsen, lernt manchmal sogar etwas von ihnen, lernt Geduld zu haben und man kann sich mit ihnen beschäftigen. Leider hat nicht jeder einen Kinderwunsch und deswegen sinkt die Kinder-Quote von Jahr zu Jahr. Das merkt man daran, dass heutzutage die Kinder meistens nur ein bis zwei Geschwister haben und nicht wie früher vier bis fünf.
Norman Lecher unterrichtet an der W.-Fliedner-Realschule. Er ist Vater von zwei kleinen Kindern und hat mir ein bisschen über sein neues Leben als Vater erzählt: „Der Alltag hat sich komplett geändert. Manchmal muss ich nachts wegen der Kinder aufstehen, und dann muss ich sie am nächsten Tag schon früh in den Kindergarten bringen. Darauf folgt dann direkt die Arbeit. Aufgrund der Arbeit habe ich manchmal nicht viel Zeit für meine Kinder, auch nicht, wenn ich über das Wochenende Klassenarbeiten korrigieren muss. Zum Beispiel im Januar gab es kein Wochenende, an dem ich Zeit für meine Kinder hatte. Täglich verbringe ich aber trotzdem ein bis zwei Stunden mit ihnen. Seitdem ich Kinder habe, habe ich mehr Verständnis für manche Sachen als vorher.“
Die 30-jährige Corinna Reiter hat selbst ein neugeborenes Kind: Marla, drei Monate alt. Auch sie musste viel in ihrem Leben umstrukturieren. Ihre Wohnung musste sie umstellen. Zurzeit zieht sie mit ihrem Ehemann Rüdiger Thissen (32) in eine größere, kindgerechte Wohnung. Außdem erzählte sie mir: „Bevor Marla auf die Welt kam, musste ich schon finanziell vorsorgen, damit wir umziehen können und Marla ein kuscheliges Kinderzimmer mit viel Spielzeug bekommen kann. Das war eine sehr anstrengende Zeit, weil ich und Rüdiger so viel arbeiten mussten, aber es hat sich gelohnt.“
Erzieherin Annika Reiter (28) zum Thema „Elternsein – Junges Glück?“:
Die 28-Jährige ist Mutter eines vierjährigen Jungen und arbeitet als Erzieherin im St. Christopherus Kindergarten. Sie erzählte mir: „Seit ich Nicolas habe, denke ich anders über Kinder und habe viel mehr Verständnis für sie.“
Carolin Reiter, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule