Am 16. März 2011 mache ich mich mit meiner Klasse, der 8c, und unserer Parallelklasse des Collegium Augustinianum Gaesdonck auf den Weg zum Hauptsitz der Rheinischen Post. Seit einigen Wochen nimmt unsere Klasse an einem Zeitungsprojekt der Rheinischen Post teil. Dieses Projekt heißt: Schüler lesen Zeitung.
Es ist 7.55 Uhr und wir starten mit dem Bus am Busbahnhof der Gaesdonck nach Düsseldorf. Da wir etwas zu spät auf dem Gelände der Rheinischen Post ankommen, entdecken wir direkt beim Aussteigen schon unsere Führer, einen älterer Herrn und eine junge Dame. Die beiden führen uns in einen riesengroßen Saal, abwechselnd informieren sie uns dann dort über die spannenden geschichtlichen Hintergründe der Rheinischen Post. Sie erklären uns, wie aufwändig die Zeitung früher hergestellt wurde, wie unterschiedlich sie früher aussah und anschließend beantworten sie alle unsere Fragen.
Nach dieser kurzen Einführung begleiten sie uns in die unzählig vielen Räume der Rheinischen Post. Als erstes gehen wir in einen hellen Raum, in dem die alten Druckermaschinen stehen. Früher musste man noch den Text in die Druckplatten eintippen, heutzutage lasert man ihn hinein. Nachdem wir uns diese Maschinen angeschaut haben, können wir endlich erfahren, wie vom leeren Papier an unsere Zeitung entsteht, so wie wir sie kennen. In der Druckerei werden die riesigen Papierrollen von deren Verpackung getrennt. Nach der Trennung wird die ausgepackte Rolle von vollautomatischen Robotern weiter zum Bedrucken gebracht. Diese Roboter sehen aus wie Gabelstapler, nur dass die Roboter nicht von Hand betrieben werden. Ich finde auch, dass sie um einiges besser aussehen. Die Zeitung, die nun im Druckverfahren ist, wird nach ihrem Druck zwischen zwei Klammern, die wie Wäscheklammern aussehen, gedrückt und hängend am Fließband durch die nächsten Stationen geführt. Ab und zu verschwindet eine Zeitung durch einen Schacht, der über einem Schreibtisch endet. Dort wird dann die Zeitung von einem Arbeiter durchgeblättert.
Bei Fehlern, Änderungen oder überholten Ereignissen, wie zum Beispiel Fußballergebnissen, werden neue Zeitungsexemplare gedruckt. Die Rheinische Post verkauft etwa 420.000 Zeitungen am Tag und sogar 520.000 Zeitungen am Wochenende. Die neuesten Meldungen werden bis 24 Uhr nachts angenommen. In die nun fertige Zeitung wird an manchen Wochentagen Werbung hineingelegt. Jetzt ist die Zeitung vollständig. Redaktionsschluss ist um 22 Uhr, jedoch bleiben zwei Angestellte bis 24 Uhr in der Druckerei. Kommt um circa 23 Uhr eine wichtige Nachricht, können diese beiden Personen die Zeitung ändern. Nach 24 Uhr wird kein neues Ereignis für die am nächsten Tag erscheinende Zeitung entgegen genommen. Die Zeitung wird päckchenweise in Autos eingeladen, wo sie dann in vielen Regionen am Niederrhein verteilt wird.
Die Führung endet um circa 11.15 Uhr in der Versandhalle, wo mehrere Päckchen auf dem Boden gestapelt sind. Um 15.15 Uhr kommen wir an der Gaesdonck an.
Clara Held, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck