Das Musical-Fieber liegt Marcel Brauneis im Blut – Starlight Express begeistert seit 21 Jahren in Bochum

„Mama, das will ich machen!“ sagte der damals 10-jährige Marcel Brauneis in der Pause des Musicals „Elisabeth“.

Kurz nachdem er die Vorstellung gesehen hatte, bereitete er sich gezielt auf den Beruf des Musicaldarstellers vor. „In der Schule kam es oft nicht so gut an, wenn ich herein kam und sagte: Gestern hatte ich Ballettunterricht“, lacht der 25-jährige. Heute spielt er beim erfolgreichsten Musical der Welt – STARLIGHT EXPRESS. Die etwas andere Show begeistert die Zuschauer seit mehr als 21 Jahren.

Zu Recht: Nirgends sonst sieht man 26 Tänzer und Sänger gemeinsam über die Bühne rollen. Richtig, die Show spielt sich auf Rollerskates ab. Unfassbare Stunts auf Rädern und gleichzeitig alle Töne treffen? Das ermöglicht nur tägliches Üben und etwa sechs Wochen Training beim Rollschuhtrainer Michal Fraley. Warum wird auf Rollschuhen getanzt und gesungen?

Es ist die Nacht der Weltmeisterschaft der Lokomotiven! Als ein kleiner Junge seine Spieleisenbahnen weglegt und schlafen geht, schleichen sich die Züge in seine Träume und bereiten ihm eine spannende Nacht voller Feindseligkeit und Liebe, Mut und Trauer. Auch die liebenswerte Dampflok Rusty, technisch nicht auf dem neusten Stand, will gegen die hochmodernen Rivalen antreten. Seine Freundin, die begehrte Pearl, liebt die verrückte Art ihres Rustys. Trotzdem zweifelt sie an ihm. Als schließlich die moderne E-Lok Electra auftaucht und Pearl das Angebot macht, sein Anhänger zu sein, wählt sie ihn statt Rusty. Die verletzte,verrostete Lokomotive möchte nicht ohne den schönen 1.-Klasse-Waggon am Rennen teilnehmen. Rusty’s Vater entscheidet sich kurzerhand für eine Teilnahme. Und wer hätte gedacht, dass eine alte Dampflok gegen Electras neueste Technik und gegen den amtierenden Weltmeister Greaseball ankommt? Nach dem Sieg hat Papa keine Kraft für das zweite Rennen und bittet Rusty, die Ehre der Dampfloks zu retten. Wie wird die Geschichte enden?

Witzige Dialoge und Figuren wie der Steinwaggon Flat Top (Marcel Brauneis) geben diesem einmaligen Musical das gewisse Etwas. „Als Flat Top sollte man witzig sein, darf rumalbern“, sagt der Finalist der ZDF-Show „Musical Showstar 2008“. Er möchte so lange es geht in dem Musical Business arbeiten. „Man hat die Musical-Liebe im Blut, von Anfang an“, sagt der Darsteller. Es stehen so viele Türen offen Gesang, Schauspiel, Tanz. Marcel selbst hatte eine jahrelange Ausbildung in Tanz und Gesang, ging jedoch nicht den „klassischen“ Weg eines Musicaldarstellers, sondern studierte Schauspiel.

Ausgewählte Künstler wie „Musical-Showstar“ Kevin Köhler, handgefertigte Kostüme (bis zu 18 kg schwer), aufwändiges Make-up und großartige Bühneneffekte machen das Musical zu einem wahren Andrew Lloyd Webber-Klassiker. Wenn Electra Funken sprüht und Greaseball seine Hüften kreist, herrscht Stimmung auf den Sitzen. Doch wenn Rusty sein „Starlight Express“ singt, und 8000 Lichtpunkte den Saal zu einem Sternenhimmel machen, ist Gänsehaut programmiert.

Lena Hogekamp, Goch, Coll. Augustinianum Gaesdonck