Therapie – Hoch zu Ross

Therapeutisches Reiten mit heilpädagogischem, therapeutischem sowie krankengymnastischenmSchwerpunkt ist eine bewährte Therapieform für behinderte, wahrnehmungsgestörte oder verhaltensauffällige Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Zehn Pferde, in allen Größen und Farben, leben in dem kleinen Stall von Ute Slojewski, die diesen nun schon seit 13 Jahren erfolgreich führt. Ihr Ziel war es damals und ist es heute noch immer, Menschen mit Handicap zu helfen und dabei mit Tieren arbeiten zu können.

Viele Menschen unterschiedlichen Alters und Geschlecht besuchen den Stall regelmäßig. Sie alle haben etwas gemeinsam, sie besitzen ein Handicap, egal ob die Betreffenden Wahrnehmungsstörungen haben, ob es vernachlässigte Pflegekinder sind, denen man Vertrauen lehren will, oder einfach nur besonders unruhige Mitmenschen, alle sind bei den Pferden immer willkommen, welche nicht nach dem Äußeren urteilen.

Jeder, der zu Amistad kommt, bekommt sein ‚eigenes‘ Pferd zugeteilt, welches derjenige nicht ohne bedeutenden Grund wechselt. Somit ist es dem Reiter möglich, eine Beziehung zu dem Pferd aufzubauen und Vertrauen zu fassen. Damit dies auch für die Pferde möglich ist, haben die einzelnen Pferde nie zu viele Personen, die sie reiten.

Mit jedem Bedürftigen wird anders gearbeitet, doch bei allen beginnt der Unterricht von der ersten Minute an. Sprich, alle müssen selber ihr Pferd pflegen, es putzen und ihm die Hufe auskratzen, erst dann kommt es zur wirklichen Behandlung auf dem Pferd. Auch anschließend müssen die Schützlinge von Ute Slojewski ihr Pferd versorgen, dürfen es mit Leckerchen verwöhnen und es füttern. Durch diesen Umgang mit dem Pferd lernen sie Kleinigkeiten, wie Einfühlsamkeit oder Umgänglichkeit mit Tieren, so Ute Slojewski. Unterschiedlich sind auch die Zeiten, die die Kinder bei Amistad verbringen. Manche reiten nur sechs bis sieben Monate, andere kommen wöchentlich seit drei Jahren.

Manuela K. ist Mutter von zwei geistig behinderten Kindern, die beide am therapeutischen Reiten teilnehmen. Sie bekam es von der Frühförderstelle in Kevelaer empfohlen, die die Kinder jedoch nur bis zu ihrem dritten Lebensjahr begleiten. Manuela K. bemerkte während der Behandlung mit den Pferden viele Fortschritte, ihre Kinder wurden selbstbewusster, lernten den Umgang mit Tieren und begannen nach und nach, die Muskulatur aufzubauen, während die Therapeuten auf spielerische Weise die Sinneswahrnehmungen stärkten.

Leider wird das therapeutische Reiten nicht von der Krankenkasse bezahlt, und es ist nicht jedem möglich, den hohen Preis für eine Stunde zu bezahlen, denn eine Stunde in der Woche kostet im Monat oft über 350 Euro.

Info

Amistad

Broekhuysener Str. 1

02834- 9430447

Anne Geuyen, Geldern, Städt. Realschule A.d. Fleuth