Tiere – Ein Besuch im Tierheim

Im Mai vor 50 Jahren ist das Hildener Tierheim entstanden. Thomas Mielke, der Leiter des Tierheims, berichtet von seinen Erfahrungen und Wünschen.

Thomas Mielke, der schon seit zwölf Jahren im Tierheim tätig ist, hilft im Durchschnitt jährlich 1200 bis 1500 Tieren. Das Ziel ist es, Tieren zu helfen, die ein neues Zuhause suchen.

Es sind hauptsächlich ausgesetzte Tiere und Abgabetiere, die nicht gehalten werden können, oder bei denen die Besitzer überfordert sind. Manche Tiere bekommen aufgrund der falschen Haltung oder Erziehung gesundheitliche Probleme oder werden aggressiv. So sind sie nicht vermittelbar und müssen deshalb manchmal eingeschläfert werden.

Auf die Frage hin, woher er und seine Mitarbeiter wissen, dass die Tiere bei erneuter Vermittlung in gute Hände kommen, sagt er: „Man kann Menschen nur vor den Kopf gucken und glauben, was sie einem erzählen. Außerdem denke ich, dass man durch die Berufserfahrung, die man sich in den Jahren angeeignet hat, schon ein gewisses Gespür für die Menschen hat.“ Damit die Hunde sich von vornherein wohl fühlen, haben sie in kleineren Gruppen ein Außengehege und für sich alleine einen Zwinger. Katzen leben in größeren Gruppen in einem Gehege mit Außen- und Innenanlage.

Das Tierheim finanziert sich zum Hauptteil durch Mitgliedsbeiträge und durch Zuschüsse von Städten, mit denen sie Verträge geschlossen haben. Normalerweise gehen die Pfleger mit den Hunden spazieren, aber Freiwillige können gegen eine Gebühr ab fünf Euro – als Mitgliedsbeitrag – mit den Hunden Gassi gehen.

Besonders kritisch in der Vermittlung sind Hunde mit einem hohen Alter oder Tiere, die bei ihren früheren Besitzern nicht gut erzogen wurden. Sie werden ungern genommen. Ganz im Gegensatz zu den Welpen, die schnell vermittelt werden können. Schwer zu vermitteln sind auch Katzen, von denen es hier sehr viele gibt. Herumstreunende Katzen sind selten kastriert und bekommen so immer mehr Junge, was dazu führt, dass viele Katzen hier abgegeben werden. Ein besonderes Sorgenkind ist Freya, eine 14 Jahre alte Hündin, die schon seit August 2009 im Hildener Tierheim untergebracht ist, da ihr Besitzer an Krebs verstarb. Sie ist schon sehr alt und zudem ein Kampfhund. Für Kampfhunde benötigt man einen besonderen Ausweis, und einige Vermieter nehmen Kampfhunde nicht auf. Deshalb ist es schwer, sie zu vermitteln, obwohl sie sehr menschenbezogen ist. Mittlerweile ist sie schon in den Gnadenhof gezogen, wo Hunde, die schon sehr lange im Tierheim sind, bis zu ihrem Lebensende bleiben. Dennoch sind sie noch vermittelbar.

Thomas Mielke wünscht sich für die Zukunft, dass es weniger Fundkatzen gibt und dass insgesamt weniger Tiere abgegeben werden. Bleibt zu hoffen, dass dieser Wunsch in Erfüllung geht und alle Tierhalter verantwortungsvoll mit ihren Tieren umgehen.

Franziska Zick, Chantal Dworaczek, Erkrath, Gymnasium Am Neandertal