Das Arbeiten für 1Live ist anstrengend aber schön – Arbeiten mit der Spielekonsole

Was für die einen ein Hobby ist, ist für Tobi Wienke (34) ein Beruf. Videospiele testen, Konzerte besuchen und dafür bezahlt werden. Er ist freier Mitarbeiter bei 1Live.

Somit kann er sich aussuchen, wann er seine Arbeitsaufträge erledigt und welche er annimmt. Schon früh stand fest, er wollte schon immer Radio machen. Während seiner Schullaufbahn wurde dieser Wunsch stärker. Da er in Düsseldorf studierte, konnte er an der Universität für acht Jahre Hochschulradio betreiben. 2008 wechselte er, ohne jegliches Praktikum, zum Radiosender 1Live. Es ist eher ungewöhnlich, ohne ein Praktikum bei einem Radiosender anzufangen, doch da er schon Erfahrungen mit dem Radio hatte, war es für ihn möglich.
Erst arbeitete Wienke bei der Musikredaktion, allerdings wurde er einige Jahre später gefragt, ob er nicht auch Spiele testen wolle. 2010 testete er schließlich sein erstes Videospiel. Dies war „Vancouver 2010“ ein Spiel zur Winterolympiade 2010.
Heute kann er von Vor- und Nachteilen seines Berufes erzählen: „Ein Vorteil ist, dass ich mir aussuchen kann, wann ich einen Auftrag annehme oder nicht.“ Er sagt, er sei gut bezahlt, könne seine Familie ernähren. Leider gibt es aber, wie in jedem Beruf, auch Nachteile. „Man weiß nie, wann man genau arbeiten muss. So etwas ergibt sich spontan. Und manchmal muss ich um vier Uhr morgens aufstehen, damit ich um halb sechs im Studio in Köln sein kann.“
Tobi Wienke erhält die Spiele meist ein paar Wochen vor dem Erscheinungsdatum. Er testet das Spiel, indem er es fast ganz durch spielt. Das dauert zumeist seine Zeit, da er vieles entdecken muss, was er später in seinem Radiobeitrag erwähnt. Heute soll er ein Autorennspiel testen. Es handelt sich um das von Nintendo herauszugebende „Mario Kart 8“ für die Wii U.
Für das Spiel „Aliens Colonia Marines“ ist er nach London, England, geflogen. Er sollte es vor Ort testen, um zu Hause den Radiohörern mitzuteilen, ob es sich lohnt, dieses „Export“-Spiel zu kaufen.
Morgens, nach dem Aufstehen testet er das Spiel und macht sich dazu Notizen und nimmt Töne auf, die er dann mittags in sein Script einbringt. Nachmittags liest er sich den Bericht selbst vor und stoppt die Zeit, um zu sehen, ob der Beitrag zu lang oder zu kurz ist.
Er überprüft, ob es sich lohnt das Spiel zu kaufen und ob es irgendwelche Veränderungen zum Vorgänger gibt. Danach schreibt er einen Bericht, den er seinem Redakteur per E-Mail schickt. Am nächsten Morgen hört man dann diesen Beitrag innerhalb 2:30 Minuten bei 1Live im Radio.
Dieser Beruf erfordert nicht nur Ausdauer beim Spielen, sondern auch die Fähigkeit, das ganze Spiel in knappen Worten zusammenzufassen.

Julia Wesche, Meike Sillmann, 8b, Gymnasium am Neandertal, Erkrath