Die berühmte Piratenstadt St. Malo liegt in Frankreich, genauer gesagt an der Küste der Bretagne. Sie hat circa 50.000 Einwohner und es werden immer mehr. Das liegt wohl daran, dass St. Malo einen riesigen Jachthafen hat.
Als 1144 der Heilige Maklovius Bischof von St. Malo wurde, baute er zum Schutz um die Stadt eine gewaltige Granitmauer. Dadurch wird sie auch „Festungsstadt“ genannt, denn selbst im zweiten Weltkrieg blieb sie unbeschädigt. Wenn man auf der Mauer ist, kann man das wunderschöne blaue Meer sehen, aber auch ein altes Gefängnis. Bei Flut kommt man nur mit dem Schiff hin, bei Ebbe erreicht man es zu Fuß. So waren die Gefangenen sicher eingesperrt.
Diese Stadt, die rundum von einer riesigen Festung geschützt und fast ganz von Wasser umgeben ist, war ein idealer Stützpunkt für Piraten. Die berühmtesten Piraten aus St. Malo waren Robert Surcouf (1773-1827) und Duguay-Trouin (1673-1736). Beide besaßen vom König ausgestellte Papiere. Damit durften sie ungeschoren Kriegs- und Handelsschiffe angreifen. Der französische König stellte ihnen diese Papiere aus, um den großen europäischen Seefahrernationen Paroli zu bieten. Die Piraten gelangten so auf legale Weise zu großem Reichtum.
Heute ist die Stadt Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Gehst du durch die Gassen, fühlst du dich wie im Mittelalter. Schmale Gassen, alles aus Stein und immer wieder kleine Läden. Einfach unglaublich! Willst du dem ganzen Trubel entgehen, so wählst du am besten den Spaziergang über die Stadtmauer und siehst dir das Treiben von oben an. Von hieraus kannst du auf die Dächer von St. Malo oder hinauf aus Meer schauen.
Caren Raffel, Duisburg, St.-Hildegardis-Gymnasium