Austauschjahr in den USA – „Eine emalige Erfahrung, die man nie vergisst“

Jeder Tag ist gleich, die gleiche Gegend, die gleiche Schule, immer wieder der gleiche Tagesablauf. Für manche ist das ganz normal, für andere unerträglich. Sie wollen fremde Sprachen lernen, neue Städte sehen und andere Leute treffen. Ein Schulaustausch ist dafür genau das Richtige.

Doch wohin, wenn man das komplette Gegenteil vom deutschen Alltag erleben möchte? Für viele ist diese Frage schon längst geklärt, sie träumen schon in jungem Alter von ihrem Austausch nach Amerika. Doch meistens bekommt man diese Möglichkeit erst in der 10. Klasse. Dann bleibt nur noch die Frage, wie lange man sich einen Austausch zutraut. Ein halbes oder gleich ein ganzes Schuljahr? Wir interviewten einen Schüler, der sein ganzes Austauschjahr in Kansas schon fast hinter sich hat:

Frage: Wie war dein erster Eindruck von Amerika und den Leuten?

P.: Alle waren sehr offen und hilfsbereit. Das war total anders als in Deutschland, wo Austauschschüler eher skeptisch beurteilt werden. Fremde Leute sprechen einen an und winken; Lehrer und Schüler tragen stark dazu bei, dass man sich gut integriert.

Frage: Könntest du dort leben?

P.: Nein, ich könnte hier nicht leben. Ich habe hier eine super Zeit, aber man vermisst Familie und Freunde dann doch schon. Ich werde jedes Mal, wenn ich die Möglichkeit habe, wiederkommen. In die USA auswandern möchte ich aber nicht, dafür mag ich Deutschland zu sehr.

Frage: Welche Unterschiede zu Deutschland sind dir direkt aufgefallen?

P.: Die Schule ist anders, einfacher, aber besser ausgestattet. Das Essen ist stark mexikanisch geprägt und natürlich gibt es ziemlich viel Fast Food. Die Menschen sind offener als in Deutschland.

frage: Wie war dein erster Tag an der neuen Schule?

P.: Mein erster Schultag war aber gut, sowohl Lehrer als auch Schüler haben einen gut aufgenommen und natürlich auch viele Fragen gestellt. Ich hab mich nur total verlaufen, obwohl die Schule ziemlich klein ist.

Frage: Würdest du so einen Austausch weiterempfehlen?

P.: Auf jeden Fall. Das ist eine einmalige Erfahrung, die man nie wieder vergessen wird. Man lernt neue Freunde kennen, man findet eine „zweite Familie“ und man sieht viel Interessantes, wenn man hier ist. Zudem habe ich auch das erste Mal in meinem Leben Leichtathletik gemacht, organisierten Basketball gespielt und Skifahren ausprobiert.

Frage: Was möchtest du Schülern, die auch einen Austausch machen wollen, mit auf den Weg geben?

P.: Der wichtigste Ratschlag für mich ist: Mach irgendeinen Sport oder eine andere Aktivität. Ihr solltet das auf jeden Fall machen, wenn ihr die Möglichkeit habt. Probiert einfach was Neues aus, auch wenn ihr denkt, dass ihr das nicht könnt, weil ihr das noch nie gemacht habt.

In einigen Wochen wird er nach Deutschland zurückkehren und in der 11. Klasse seine Schullaufbahn fortsetzen. Einen offiziellen Abschluss kann er in den USA nicht erlangen, obwohl er die Abschlussklasse mit einem A-Level (Bestnote) abschließen wird. Aber er hat in diesem Austauschjahr viel an Erfahrung und Selbstständigkeit gewonnen.

Lynn Ullrich, Duisburg, St.-Hildegardis-Gymnasium