Immer mehr Jugendliche fangen immer früher an, Alkohol zu trinken. Bei einer Umfrage in den 6. bis 8. des Albert-Einstein-Gymnasiums kam es zu einem erschreckenden, aber wahren Ergebnis:
Bereits 12 von 18 Schülern der befragten 6. Klasse haben schon einmal Alkohol getrunken. Zwar war es bei diesen Schülern meistens nur Unwissenheit, aber der Effekt ist der gleiche. In der 7. Klasse hatten 14 von 25 bereits bewussten Kontakt zu alkoholischen Getränken, einer hatte bereits einen Filmriss.
In der 8. Klasse sind die Zahlen am erschreckendsten. Nur eine Schülerin hat Alkohol bisher vermieden. Wenn es so weiter geht wie bisher, werden schon bald die Hälfte aller Sechstklässler einen Filmriss gehabt haben. Die Gründe waren in den jüngeren Stufen Unwissenheit und teilweise auch Neugierde. Doch ab der 8. Klasse geschieht dies alles schon aus Lust und Laune. Auch der Gruppenzwang spielt eine entscheidende Rolle. Angefangen hat es meistens durch äußere Einflüsse auf Partys.
Selbst eine der verständnisvollsten Lehrerinnen des Albert-Einstein-Gymnasiums findet das wachsende Alkoholproblem bei Kindern katastrophal. Nach ihrer Meinung ist es bedenklich, dass die Jugendlichen schon an Alkohol kommen. Ihr selbst ist es bereits in ihrem Bekanntenkreis und schon einmal in der Schule aufgefallen, dass die Kinder, meist unter Einfluss von älteren Mitschülern, zum Alkohol „gedrängt“ wurden.
Ein absolutes Alkoholverbot ist ihrer Auffassung nach unangebracht, da es die Jugendlichen eher zum Alkohol verleitet. Denn wie wir alle wissen, schmecken verbotene Früchte bekanntlich besser. Außerdem spielt die Vorbildfunktion im Elternhaus eine entscheidende Rolle. Ihrer Ansicht nach sollten die Eltern ein absolutes Alkoholverbot vermeiden und stattdessen lieber die Kinder aufklären und mit ihnen lernen, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen. Für den Fall, dass die Eltern dieses nicht richtig vermitteln können, sollte die Schule auch für mehr Aufklärung sorgen. Leider wird sich hierbei viel zu sehr auf die Kollegen verlassen. Und wenn mit den Jugendlichen darüber gesprochen wird, ist es entweder schon zu spät oder das Thema nur gestriffen.
Wer nicht trinkt, ist „out“. Und wenn man trinkt, ist es meistens mit den guten Noten aus. Nur wenige haben den Mut, sich gegen diesen Druck zu wehren, denn keiner möchte ein Außenseiter sein, wenn der Weg zur Beliebtheit so einfach ist. Für viele ist aber gerade der Alkohol ein Ausweg aus einem verkorksten Leben.
Das folgende Foto ist gestellt und soll die wachsende Bedrohung durch Alkohol verdeutlichen.
Kirsten Komor und Jessica Stelten, Duisburg, Albert-Einstein-Gymnasium