Überrepräsentiert: Diktatur des Königs Fußball

Erst vor wenigen Wochen fand das Champions League-Finale zwischen Real Madrid und Liverpool statt. Gestern ging die Fußball-Weltmeisterschaft vorüber. Das kann an kaum jemanden vorbei gegangen sein – immerhin wurde in nahezu allen Medien ausführlich darüber berichtet. Doch wer kann mir sagen, wann das letzte große Volleyball oder Basketball-Turnier war und wie Deutschland dabei abgeschnitten hat?

Von Edda Eilers, Klasse 8b, St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Nein, diese Frage können höchstens die treuesten Fans der jeweiligen Sportart beantworten. Fast täglich läuft Fußball im Fernsehen und jeder kennt diese Sportart. Rand-Sportarten, die ebenfalls auch in jeder noch so kleinen Stadt betrieben werden, werden in den Medien kaum beachtet. Mit Glück findet man eine Randnotiz. In den Schlagzeilen geht es nur um Spieler, die für Millionen den Verein wechseln.

Die Gehälter der Fußballer steigen dabei in astronomische Höhen. Dagegen muss ein Nationalmannschafts-Spieler – zum Beispiel im Hockey – neben seiner Karriere studieren beziehungsweise arbeiten. Die Übertragungs-Rechte im Fußball kosten ebenfalls viele Millionen Euro, die wieder eingespielt werden müssen.

Auch bei den letzten olympischen Spielen war Fußball im Fokus der Berichterstattungen. Warum wurde diese Gelegenheit nicht genutzt, um auch andere Sportarten vorzustellen? Wäre das nicht eine Aufgabe für die öffentlich-rechtlichen Sender gewesen?

Für mich stellt sich hauptsächlich die Frage: Interessieren sich wirklich alle für Fußball aus Leidenschaft, oder nur weil es uns laut medialer Berichterstattung an Alternativen mangelt?