Präsenzunterricht während der Corona-Pandemie – eine gute Entscheidung?

Kommentar

Von Livia Scholz, Klasse 8b, Theodor-Fliedner-Gymnasium

Seit den Sommerferien hat der Präsenzunterricht in den Schulen wieder begonnen – jetzt zusätzlich auch noch mit Masken. Trotzdem steigen wieder die Infektionszahlen. Die Masken verlangen den Schülern eine unglaubliche Konzentration ab – und das Ganze bis zu acht Stunden täglich oder länger. Dazu kommt noch, dass die Fenster fast immer offen sein müssen, um zu verhindern, dass die Luft nicht im Raum steht. So entsteht ein geringeres Infektionsrisiko, doch es hat auch einen Nachteil: Die Schüler müssen sich wortwörtlich warm anziehen, denn wenn die Fenster für alle 20 Minuten geöffnet werden, wird es sehr kalt im Raum. Auf dem Schulhof ist es nicht besser. Die Schüler stehen nah beieinander und sind vermischt. Es bringt also nicht so viel, dass Gruppenarbeiten verboten sind, denn hier kommen Schüler aus verschiedenen Klassen in Kontakt. Auch bei den Differenzierungsfächern mischen sich die Klassen und sitzen wie im normalen Unterricht in den Klassen nah beieinander.

Danach ist Sportunterricht angesagt. Hier müssen die Schüler draußen Sport machen. Das klappt noch gut, wenn es nicht so kalt ist und mit Glück die Sonne scheint. Nicht schön ist es, wenn das Wetter schlecht ist und es regnet. Dann müssen die Schüler mit Maske in der Halle Sport machen. Mit Maske wird das Laufen viel anstrengender und man wird schneller müde. Wenn man danach also noch acht weitere Stunden hat, ist das eher suboptimal. Dazu kommt noch, dass die Sporthallen nicht ausreichend belüftet werden können und es zu Kontakt unter den Mitschülern kommt (durch Bälle oder ähnlichem). Wenn die Schüler also in der Klasse nach einer bestimmten Sitzordnung sitzen, sich aber beim Sport berühren oder es zu Ballkontakt kommt, sind die anderen Maßnahmen sinnlos.

Man sitzt dann also in einem geschlossenen Raum mit circa 30 Kindern, darf sich aber nicht mit mehr als zwei Leuten treffen. Widerspricht sich das nicht? Deswegen finde ich es unverantwortlich, die Schüler überhaupt in die Schule zu schicken.Mein Vorschlag wäre, die Schule komplett zu schließen –  dies würde aber auch ein paar Nachteile mit sich ziehen.

Am besten finde ich, wenn man die Klassen aufteilt. Die eine Hälfte hätte in der ersten Woche Präsenzunterricht, während der andere Teil Distanzunterricht hat. In der zweiten Woche ist es dann andersherum. Außerdem sollten die Differenzierungsfächer sowie Sport über Distanzunterricht ausgeübt werden. Letztlich sollte man die Pausenzeiten so regeln, dass die Schüler nicht mit anderen Klassen in Kontakt geraten.