Die Afrikanische Schweinepest (ASP) aus Sicht der Jägerschaft

Von Paul Puschwadt, Klasse 8d, Theodor-Fliedner-Gymnasium

Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die ursprünglich aus Afrika kommt. Ich führte ein Interview mit Max R., der selbst in Rheinland-Pfalz jagen geht und berichtet, dass die ASP viel zu sehr in den Hintergrund gestellt wird. Sie ist schädlich für Wild- und Hausschweine, denn diese Pest endet tödlich für die Tiere. Die ASP kann von Tier zu Tier übertragen werden, aber auch durch infiziertes Fleisch oder sogar durch ein Auto oder Kleidung, dass mit dem Erreger in Berührung gekommen ist. Auch Schweine, die den Virus in sich tragen, aber nicht erkranken, können andere Tiere anstecken, die diesen den Erreger wiederum weitergeben können. Viele Menschen füttern Wildschweine mit Lebensmitteln, die ebenfalls verseucht sein können. Wenn wir Menschen ASP-infiziertes Fleisch oder Kleidung auf Rastplätzen wegschmeißen, können Wildschweine sich den infizierten Müll aus den Mülleimern heraussuchen. Daher ein Appell an Sie: Füttern Sie bitte keine Schweine mit Fleisch und schmeißen Sie nichts Derartiges auf Rastplätzen weg.

In ASP-infizierten Jagdrevieren müssen die Jäger einen bestimmten Bereich ruhen lassen, damit die Wildschweine nicht verscheucht werden und sich mehr verteilen. Aus diesem Grund müssen die Wildschweine außerhalb dieser Zone geschossen werden. Diese Taktik befürwortet auch Max R. Außerdem hat die Jägerschaft noch eine weitere schwierige Aufgabe während der Afrikanischen-Schweinepest, denn sie muss den Wildschweinbestand reduzieren. „Früher wurden sie kritisiert, aber jetzt müssen Jägerinnen und Jäger mehr Wildschweine schießen, als sie gebrauchen können. Das Wild wird nicht einfach geschossen und dann weggeschmissen, sondern wird von den Erlegern gegessen.“, erzählt Max R.

Es sollte etwas Besonderes sein, ein Wildschwein zu schießen, denn sie sind nachtaktiv und verstecken sich in dichten Büschen. Max R. berichtet außerdem noch, dass die Schweine mit jedem Schuss dazu lernen, wodurch es bei einem erfahrenen alten Schwein fast unmöglich ist, dieses zu erlegen. In Bayern werden mittlerweile Spürhunde ausgebildet, die tote Wildschweine finden sollen. Dort soll es in Zukunft auch bald eine Prämie für jedes geschossene Schwein geben. Diese beiden Punkte befürwortet Max R. und sagt, dass sie von den anderen Bundesländern übernommen werden sollten.

Die Afrikanische Schweinepest schadet außerdem auch den Schweinemastbetrieben, denn allein bei einem infizierten Schwein müssen alle Schweine des Betriebes geschlachtet werden. Außerdem dürfen seit dem 9. November, als das erste infizierte Schwein gefunden wurde, die Mastbetriebe nicht mehr ins Ausland liefern. Diese haben es schon wegen Covid-19 schwer. In ASP-infizierten Gebieten darf auch kein Wildfleisch gegessen werden. Durch diese Folgen können Fleischengpässe entstehen, weil kein Schweine- und kein Wildfleisch mehr verkauft werden darf. In Deutschland wurden im Jahr 2019 durchschnittlich 47,3 Kilogramm Schweinefleisch und 0,5 Kilogramm Wildfleisch pro Kopf gegessen. Wenn dieses Fleisch nicht mehr verkauft werden darf, ist der größte Teil des Fleisches weggebrochen.

Ein Lob an die Jägerinnen und Jäger, die nach dem Aufruf des Landesjagdverbandes 882.231 Wildschweine geschossen haben. Das sind 5% mehr als im Rekordjahr 2017-2018. Max R. wünscht sich, dass die Politik und der Landesjagdverband näher zusammenarbeiten und Gemeinschaftsjagden, wodurch die meisten Schweine geschossen werden, mit strengen Hygienemaßnahmen stattgegeben werden. Die ASP ist ein nicht sehr bekanntes, aber wichtiges Thema, welches mehr Beachtung verdient.