So ist das Leben als Schauspielerin – Interview mit Silvia Maleen

K. und M.: Sie sind relativ neu bei „Alles was zählt“. War es schwer für Sie, neu in die Serie einzusteigen?

Silvia: Es war insofern schwer, als dass ich eine bereits bestehende Rolle übernommen habe, das heißt, es gab bereits feststehende Charaktereigenschaften und die Rolle wurde nicht neu für mich geschrieben. Es war auch sehr kurzfristig, aber ich habe Glück mit dem Team und meinen Kollegen. Sie waren und sind alle sehr nett und hilfsbereit.

K. und M.: Haben Sie ein Vorbild?

Silvia: Ich habe mehrere Vorbilder, ganz besonders Cate Blanchett. Ihre Darstellung von Bob Dylan in „I´m Not There“ ist einfach unglaublich.

K. und M.: Viele Jugendliche träumen davon, einmal Schauspieler zu werden. Ist es auch Ihr Traumberuf oder bereuen Sie es mittlerweile?

Silvia: Nein, ich bereue es natürlich nicht. Es ist ein super Beruf und macht mir sehr viel Spaß. Es hat sich aber eigentlich eher ergeben, da ich mit 18 nur aus Neugierde eine Aufnahme-Prüfung gemacht habe. Heute kann ich mir meinen Beruf gar nicht mehr wegdenken.

K. und M.: Wie haben Sie es denn geschafft, Schauspieler einer Dailysoap zu werden? Welche Ausbildung braucht man dafür?

Silvia: Nicht jeder Schauspieler, der heute im Fernsehen zu sehen ist oder am Theater spielt hat auch eine klassische Schauspiel-Ausbildung gemacht. Dennoch hat es vor allem am Theater oft Vorteile, zum Beispiel, um überhaupt ein Engagement zu bekommen. Ich habe eine vierjährige Schauspielausbildung am Konservatorium in Wien gemacht und sie mit einer Diplomprüfung abgeschlossen. Manche Schauspieler brechen die Ausbildung aber auch frühzeitig ab und arbeiten trotzdem gut. Es gibt viele Wege und kein Geheimrezept.

K. und M.: Wie oft wird gedreht und wie sieht ein Drehtag bei Ihnen aus?

Silvia: Das ist nicht immer gleich und von Woche zu Woche unterschiedlich. Manchmal muss ich schon um 5 Uhr morgens in der Maske sitzen, z.B. wenn wir in der Eishalle drehen. An anderen Tagen bin ich erst nachmittags dran. Drehschluss ist meistens so gegen 19.00 Uhr.

K. und M.: Gibt es einen bestimmten Zeitrahmen, in dem alle Schauspieler Urlaub haben, damit keiner bei den Dreharbeiten fehlt?

Silvia: Es können natürlich nicht alle Schauspieler gleichzeitig eine Auszeit nehmen, weil es sonst Drehstopps gibt. An Weihnachten haben wir aber alle zwei Wochen frei.

K. und M.: Bleibt bei der ganzen Arbeit überhaupt noch Zeit für Familie und Freunde?

Silvia: Am Anfang war es eine große Umstellung, und ich hatte kaum Freizeit, da ich viel aufholen musste. Mittlerweile gibt es für mich mehr Freiräume und ich fahre am Wochenende meistens zu meinen Freunden nach Berlin.

K. und M.: Kommen Sie mit den anderen Schauspielern gut klar, oder gibt es häufige Probleme?

Silvia: Ich komme mit allen sehr gut klar. Die Atmosphäre ist entspannt und das Verhältnis zwischen meinen Kollegen schon fast familiär. Da habe ich großes Glück.

K. und M.: Kostet es Sie sehr viel Überwindung eine Kussszene zu drehen?

Silvia: Das kommt vor allem auf den Partner an, aber mit Tobias Licht (Rolle Lars Berger) habe ich Glück und dann macht es auch Spaß.

K. und M.: Ist Ihnen am Drehset schon mal etwas Peinliches passiert?

Silvia: Ja. Es passieren häufig mal lustige Sachen. Neulich zum Bespiel, habe ich mit Dennis Grabosch (Rolle Roman Wild) gedreht. In einer Szene musste er mich aus der Umkleide heraustragen und mich vor die Tür setzen. Dabei bin ich mit meinem Kopf an den Türrahmen geknallt. Es ist zum Glück nichts Schlimmes passiert und wir mussten alle darüber lachen.

K. und M.: In AWZ laufen sie sehr gerne Eis. Wie lange laufen Sie schon?

Silvia: Ich wohnte früher im Dorf und als Kind habe ich im Winter einige Eislaufversuche gestartet. Jetzt trainiere ich einmal die Woche.

K. und M.: Vielen Dank für das Interview und auf Wiedersehen!

Melissa Nemi und Katharina Hühn, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße