Interview mit einem Hockey-Trainer – Mein Leben für den Sport

Interview mit Akim Bouchouchi, einem Trainer und Spieler des Düsseldorfer Hockey Clubs

Jana: Akim, du spielst Hockey mit den 1. Herren und trainierst mehrere Mannschaften im Düsseldorfer Hockey Club. Außerdem bist du auch für manche

Auswahlmannschaften zuständig, hilfst am Lessing Gymnasium und studierst, wie bekommst du dies alles in einer Woche koordiniert?

Akim: (Grübelnd) Ich versuche alles bestmöglich zu bewältigen. Natürlich muss man dabei auch Prioritäten setzen und abends nicht mit Freunden weggehen, sondern E-Mails bearbeiten und Strategien für jede einzelne Mannschaft überlegen!

Jana: Wie sieht dabei dein Tagesablauf aus?

Akim: Ich studiere auf Lehramt Sport und Chemie. Nebenbei gehe ich zuerst ins Lessing Gymnasium und arbeite dort bei der Hausaufgabenbetreuung, danach

trainiere ich nacheinander meine Mannschaften im DHC. Später habe ich dann noch selber Training mit den 1.Herren.

Jana: Kommt das von dir aus, dass du einige Mannschaften trainierst, oder ist der Verein auf dich zugekommen und hat dich gefragt?

Akim: Anfangs hat mich jemand gefragt, ob ich eine Mannschaft trainieren möchte, nach und nach kamen dann auch andere Trainer und fragten mich, ob ich nicht auch Torwarttrainer- sowohl beim DHB als auch im Verein- sein möchte, dadurch, dass ich selber bei den 1.Herren als Torwart spiele. Mittlerweile setzen wir Trainer uns zusammen und planen, wer wann wo wen

trainiert!

Jana: Also bist du ein sportlicher und motivierter Trainer?

Akim: (Mit einem verlegenen Lächeln) Ja, doch! Wenn ich mal nicht so motiviert bin, dann motivieren mich meine Mannschaften.

Jana: Hattest du irgendwann schon mal den Gedanken, den Club zu wechseln? Wenn ja, warum?

Akim: Als Spieler ja, wenn ich nicht spielen durfte oder nicht zufrieden sowohl mit meiner als auch mit der Leistung meiner Mannschaft war. Als Trainer: Nein, da habe ich ja meine Mannschaften, die mich aufmuntern.

(Lächelnd)

Jana: Bleibt dir denn überhaupt noch Freizeit für Freunde oder eine Freundin?

Akim: Meine Freundin ist sehr flexibel in ihrer Zeitgestaltung, sodass wir die verbleibende Zeit gut nutzen können. Außerdem ist sie sehr tolerant! Meine anderen Freunde kommen vielfach auch aus dem Hockeykreis.

Jana: Welche Tipps würdest du Personen, die mit einer Ausbildung zum Trainer anfangen wollen?

Akim: Als Erstes würde ich mit dem Co-Training anfangen, um immer wieder dazuzulernen. Der Altersunterschied jedoch sollte mindestens bei 3 Jahren

liegen. Später lässt man sich am besten zunächst in der untersten Trainerklasse, dem C-Trainerschein, ausbilden und kann dann ungefähr nach 2-3 Jahren eine eigene Mannschaft trainieren. Man sollte aber engagiert und

motiviert sein!

Jana: Im Prinzip muss man also sein Privatleben sehr einschränken, um Profi werden zu können?

Akim: Ja klar, eine Einschränkung ist immer da. Deshalb ist eine gute Planung, viel Kontinuität und eine große Portion Disziplin wichtig.

Jana: Was hast du für ein Gefühl, wie wirkt der DHC nach außen?

Akim: (Verlegen) Ich denke, wir sind eine geschlossene, familiäre Gemeinschaft, denn meist ist sogar die ganze Familie als passives oder aktives Mitglied im DHC vertreten. Allerdings hat man wenig Zeit für „nicht

Hockey spielende“ Freunde.

Jana: Wie war es für dich, als du mit den 1.Herren in die 1.Bundesliga aufgestiegen bist?

Akim: Ein Traum! Ich hätte nie gedacht, dass dieses Ziel zu meiner aktiven Spielzeit Wirklichkeit wird. Allerdings hatten wir auch weltklasse Fans dabei, die uns unglaublich unterstützt haben.

Jana: Hattest du schon oft eine schwere Verletzung? Wenn ja, welche?

Akim: Nein, ich hatte zwar einmal einen Meniskusriss, ansonsten schmerzen aber nur hin und wieder mal mein Rücken oder die Knie. Allerdings haben wir dafür einen professionellen Betreuerstab, der unsere sofortige Genesung

unterstützt.

Vielen Dank, dass du für mich Zeit gefunden hast und noch viel Spaß beim Training!

Jana Zur Linden, Düsseldorf, Erzb. St. Ursula-Gymnasium