Im Winter haben es Wohnungslose besonders schwer – Eisige Zeiten für Obdachlose

Für viele Leute ist die Weihnachtszeit die schönste – nicht so für die Wohnungslosen in Düsseldorf. Während die meisten über den Weihnachtsmarkt schlendern und Glühwein trinken, sitzen unzählige Obdachlose zitternd auf dem Bordstein. Ohne dicke Winterjacke und warme Stiefel müssen die Wohnungslosen Menschen bei Minusgraden die Bürger um Geld anbetteln.

„Gerade in der Vorweihnachtszeit geben uns die Leute mehr“, sagte ein Obdachloser aus der Innenstadt. Oft findet man Obdachlose auf der Königsallee, da sie die Hoffnung haben, auf reiche und großzügige Menschen zu stoßen. Jedoch fürchten sich viele Leute vor den Wohnungslosen, da einige sehr aggressiv sind. Das liegt daran, dass unzählige alkoholabhängig sind und an psychischen Problemen leiden. Depressionen und Geldprobleme haben bei vielen zur Obdachlosigkeit geführt.

Den Wohnungslosen wird aber auch unter die Arme gegriffen, indem man ihnen anbietet, das Obdachlosen- Magazin „Fifty-Fifty“ auf der Straße zu verkaufen. Die Hälfte des Gewinns dürfen sie behalten. Es gibt auch Sozial- bzw. Hilfseinrichtungen, die den Obdachlosen die Möglichkeit geben, dort zu leben. Doch die Mehrzahl verzichtet darauf, da sie dort zu viert auf engstem Raum leben müssten und es oft zu Schlägereien komme, wie ein Obdachloser berichtet. Außerdem werde man dort in Begleitung oder mit Tieren nicht hinein gelassen. Obwohl bereits Wohnungslose auf der Straße erfroren sind, wollen die meisten weiterhin dort leben.

Die Hilfseinrichtungen sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen, doch das Land will das Projekt „Hilfe für Wohnungslose“ im kommenden Jahr streichen.

Da bereits 1,7 Millionen Menschen auf Sozialhilfe angewiesen sind und sie nur eine geringe Summe an Geld vom Staat bekommen, reicht ihnen das Geld zum Leben nicht. „Fachleute gehen davon aus, dass es künftig wieder mehr Wohnungslose geben wird“, so ein Experte.

Gamze Savas & Jessika Buraczynski, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße