Entspannende Musik, ein großer Tisch, leise Atmosphäre und drei ältere Damen, die gemütlich Karten spielen. Ja, so stellt man sich ein schönes Leben in älteren Jahren vor. In einsamen Wohnungen alleine zu warten, bis sich der Tag zum Ende neigt, können sich viele Senioren nicht vorstellen.
Das Louise-Schröder-Haus in Monheim am Rhein ist eine Begegnungsstätte, die 1981 gegründet wurde und in der die ältere Mitbürger und Mitbürgerinnen sich Mut machen sollen, ihre Selbststängkeit so lange wie möglich zu erhalten. Hier lautet das Motto: „So viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel Hilfe wie nötig.“ Das Haus besitzt 63 Wohnungen von 48-58 m² Fläche. Die Bewohner versorgen sich dort alleine. Zusätzlich kommt aber jeden Morgen ein Zivildienstleistender, um zu gucken, ob alles in Ordnung ist. Im Notfall haben die Senioren auch einen Notrufknopf. Edith Buhl, eine langjährige Bewohnerin, beschreibt die Wohnungen als „ganz normale Wohnungen.“
Zu beachten ist, dass das Louise-Schröder-Haus kein Altenheim ist, sondern eine Begegnungsstätte, in der die Bewohner frei aussuchen können, ob sie sich lieber in ihrer Wohnung (gegebenenfalls mit Balkon) ausruhen wollen oder runter in den großen Aufenthaltsraum kommen. Marion Sylla, Mitarbeiterin der AWO (Arbeiterwohlfahrtsorganisation) erwähnt auch, dass das Haus nicht behindertengerecht sei.
Das Haus bietet zahlreiche Möglichkeiten, um die Zeit der Senioren und Seniorinnen sinnvoll zu gestalten. Es gibt ein regelmäßiges Wochenprogramm der AWO, in dem man zum Beispiel Männer- und Frauengymnastik, Töpfern, Tiffany, Sport, Tanz und Gedächtnistraining wiederfindet. Für die Männer gibt es natürlich auch eine Holzwerkstatt. Aber auch durch Referate und Diskussionen will man erreichen, dass die Bewohner auch über Politisches stets informiert sind.
Es wird auch ein Frühstücksbuffet und Mittagessen mit Anzahlung angeboten. Das Louise-Schröder-Haus besitzt zwei große Veranstaltungsräume und einen großen Garten. Die Senioren können jederzeit besucht werden und können das Haus natürlich auch verlassen. Die AWO veranstaltet ständig etwas, zum Beispiel Sommerfeste, einen Weihnachtsbasar und natürlich auch zahlreiche Fahrten. Urlaub kann man selbstverständlich auch machen. Lotte Hicking, ebenfalls eine Bewohnerin, die zur Tanzgruppe gehört, erklärt, dass die Senioren schon fast „wie eine Familie“ sind.
Das Louise-Schröder-Haus tut wirklich alles dafür, dass die Menschen auch in älteren Jahren nicht alleine sind und sich wohl fühlen. Und wenn man sieht, dass eine 95 Jahre alte Frau noch Karten spielt, hat man schon ein Lächeln im Gesicht.
Elisa Sikora, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße