Im Rahmen des Projekts „Schüler lesen Zeitung“ haben wir entschieden, uns dem Thema „Besuchshunde in Altenheimen“ zu widmen. Aber was ist eigentlich ein Besuchshund?
Ein Besuchshund ist ein Hund, der gemeinsam mit seinem Besitzer Altenheime, Pflegeheime und Krankenhäuser besucht. Seine Anwesenheit dort soll den zum Teil schwer kranken Menschen Lebensfreude spenden. Doch nicht jeder Hund kann ein Besuchshund werden. Vor dem ersten Einsatz muss der Besuchshund eine Wesensprüfung bestanden haben, welche jährlich überprüft wird.
Um mehr zu erfahren, haben wir ein Interview mit Hannelore Buchholz, Hundezüchterin der Rasse Elo, geführt. Einer ihrer Hunde, Dorian, ist ein Besuchshund.
Frage: „Wie sind Sie auf die Idee gekommen mit Dorian Altenheime zu besuchen?“
Hannelore Buchholz: „Eine Freundin von mir geht mit ihrem Hund schon mehrere Jahre regelmäßig in Altenheime und erzählte mir von ihren Erlebnissen. Dabei ist mir die Erinnerung an ein Erlebnis vor einigen Jahren gekommen, als ich mit Zandy einer meiner Hündinnen durch einen Park ging.
Dort trafen wir einen älteren Mann, der auf einer Bank saß. Er bewunderte Zandy und fragte, ob er den Hund einmal streicheln dürfte, was ich ihm erlaubte. Daraufhin streichelte der Mann Zandy ganz sanft und lächelte.
Dann sagte er leise und mit einem leichten Seufzen: „Danke“. Dieses „Danke“ ging mir durch und durch. Da Dorian ein Hund ist, der den Körperkontakt zu Menschen liebt, dachte ich mir, dass ein Besuchshundedienst auch die richtige Aufgabe für Dorian sei.“
Frage: „Wie reagieren die zum Teil demenzkranken Menschen auf den Hund?“
Hannelore Buchholz: „Die Menschen reagieren grundsätzlich durchweg positiv auf den Hund. Bei einem Besuch ist Dorian einmal einer 99-jährigen Frau plötzlich auf den Schoß gesprungen und die Frau hat laut und herzhaft gelacht, woraufhin die Pflegerin gesagt hat, dass sie die Frau noch nie so herzlich hat lachen hören. Es ist doch toll, dass Hunde so etwas erreichen können!“
Frage: „Warum machen Sie diese nicht bezahlte Arbeit?“
Hannelore Buchholz: „Der Austausch von Streicheleinheiten oder Zärtlichkeiten ist den älteren Menschen oft gar nicht mehr möglich. Es tut dann gut, wenigstens mal ein Tier streicheln zu können und zu erfahren, dass die Tiere dies genießen und sogar von sich aus auf die älteren Menschen zugehen, um von ihnen gestreichelt zu werden. Es ist für mich selbst ein Geschenk, dass ich bei diesen ‚kleinen Wundern‘ dabei sein und auch ein wenig Anteil daran haben darf. Das ist für mich schon Bezahlung genug.“
Vielen Dank, Frau Buchholz, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben, das war sehr interessant!
Alica Moseleit, Düsseldorf, Städt.gymnasium Koblenzer Straße