Während des Bundesligaspiels Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Frankfurt schwiegen sowohl die Fortuna- als auch die Frankfurtfans aus Protest gegen die Maßnahmen der DFL (Deutsche Fußball Liga), um zu zeigen, wie Fußballspiele ohne Fans sein könnten. Beide Fangruppen schwiegen 12 Minuten und 12 Sekunden lang, weil das geplante neue Sicherheitskonzept am 12. Dezember 2012 beschlossen werden soll.
Dieses Konzept beinhaltet zum Beispiel Ganzkörperkontrollen der Fans an den Eingängen sowie den Wegfall von Stehplätzen. Die letzten 10 Sekunden zählten die Fans beider Mannschaften lautstark herunter und die Stimmung im Stadion änderte sich explosionsartig. Es wurde schlagartig lebendig und stimmungsvoll, wie es normalerweise in einem Fußballstadion sein sollte. Durch diesen atmosphärischen Unterschied wurde jedem deutlich, dass Fußballstadien ohne Fans leblos wirken und dadurch letztlich auch das Spiel für Fernsehzuschauer uninteressant wird.
Machen diese Maßnahmen, die bei den Fans offenbar nicht beliebt sind, denn überhaupt Sinn? Man war sich sicher diese Frage mit „Nein“ beantworten zu können, bis etwas passierte, was das Gegenteil bewies. Einige unverbesserliche Frankfurter Fans zündeten in ihrer Kurve Bengalos. Dies zeigt, dass die neue Regelung der DFL durchaus gerechtfertigt sein kann. Durch Pyrotechnik und Feuerwerkskörper können Menschen ernsthaft verletzt und erheblicher Sachschaden angerichtet werden. Aufgrund dieses Vorfalls musste das Spiel kurz unterbrochen werden, konnte aber nach einiger Zeit weitergeführt werden.
Die Fanlager informieren über ihre Sicht der Dinge auf der Internetseite „www.ich-fuehle-mich-sicher.de“. Hier kann jeder Fußballfan auch sein eigenes Statement zur Sicherheit in Stadien abgeben.
Übrigens: Fußball gespielt wurde auch. Die Fortuna gewann 4:0 gegen Eintracht Frankfurt. Die Torschützen waren 1:0 Stefan Reisinger, 2:0 Oliver Fink, 3:0 Nando Rafael und das 4:0 schoss Axel Bellinghausen.
Am Ende haben alle Fußballfans ein tolles, emotionsgeladenes und stimmungsvolles Spiel erlebt – ohne weitere Zwischenfälle. So soll es auch in Zukunft bleiben!
Nico Rippen, Düsseldorf, Marie-Curie-Gymnasium