Zwei Mädchen besuchten das Augusta-Krankenhaus – Im Herzkatherterlabor

Ein Herzkatheterlabor ist ein Raum, in dem man einen Herzkatheter legen kann. Ein Herzkatheter ist eine medizinische Untersuchung, in der man darstellen kann, wie die Herzkranzgefäße aussehen. Sind sie verengt, werden sie mit einem Ballon und/oder einem Stent wieder aufgemacht.

Wir hatten einen Termin zu einem Interview im Herzkatheterlabor mit dem leitenden kardiologischen Oberarzt Herrn Dr. Meyer-Geßner. Aufgeregt wie wir waren, erschien er vorher in unseren Gedanken groß, abweisend und kalt. Doch diesen Doktor trafen wir nie. Wir trafen, am 30. Oktober 2013, einen sehr netten und zuvorkommenden Mann, Ende vierzig, der gar nicht so riesig war, wie wir ihn uns vorgestellt hatten. Er vermittelte uns den Eindruck, dass wir uns zu jedem Zeitpunkt wohl fühlen würden. Und so war es auch.
Er erzählte uns die Geschichte einer Frau, die während ihrer Arbeit umgekippt war und von einem Kunden gerettet worden war. Dieser hatte rechtzeitig einen Notruf abgesetzt und die Dame war ins Augusta-Krankenhaus eingeliefert worden. Dort hatte Dr. Meyer-Geßner einen Notfallherzkatheter durchgeführt und eine Gefäßstütze, einen sogenannten Stent, eingesetzt. Nach wenigen Tagen konnte die Dame von der Intensivstation wieder auf die Normalstation verlegt werden und heute arbeitet sie wieder in der Tankstelle, an ihrer alten Arbeitsstätte.

Leider musste Dr. Meyer-Geßner aufgrund einer wichtigen Besprechung mit dem Chef der kardiologischen Abteilung, Herrn Professor Dr. Klein, unser Interview für einige Minuten verlassen. Wir konnten Pfleger Carsten dazu gewinnen, uns einige Auskünfte über das Herzkatheterlabor zu geben: „Das gesamte Herzkatheterlabor hat zwei Untersuchungsräume und bei einem Herzkatheter handelt es sich nicht um eine Operation, sondern um eine Untersuchung. Trotzdem glauben die meisten Patienten, dass es sich um eine schlimme Operation handelt. Das ist aber nicht so. Wir beruhigen die Patienten. Und danach stellen die Patienten fest, dass sie eigentlich umsonst Angst hatten“, erklärte er uns und lächelte ermutigend. „Hier arbeiten fünf Ärzte, die sich während des Tages abwechseln. Dabei gibt es den normalen Herzkatheter, wo geschaut wird, ob eine Verengung vorliegt. In diesem Fall setzen wir Gefäßstützen ein, wie bei der Frau, von der eben erzählt wurde. Außerdem untersuchen wir auch Menschen, die Rhythmusstörungen haben“, erzählte er weiter.
Acht Pflegepersonen unterstützen die Ärzte dabei und Dr. Meyer-Geßner schmunzelte, während er sagte: „Wir sind wie eine Fußball-Mannschaft. Jeder kämpft für jeden. Wir wollen, dass die Patienten das Krankenhaus wieder gesund verlassen können.“ Und Pfleger Carsten fiel ein: „Ja, und die Patienten sollen sich wohl fühlen und jederzeit wiederkommen wollen, wenn es ihnen schlecht geht.“
Uns hat der Besuch sehr gut gefallen und wir hatten die ganze Zeit das Gefühl, dass wir willkommen waren und nicht störten. Zum Schluss gab es für uns beide jeweils einen Ballon und einen Stent, die wir selber aufdehnen durften – so wird gesagt, wenn die Gefäßstütze eingesetzt wird.
Wir möchten uns bei Herrn Dr. Meyer-Geßner und Pfleger Carsten bedanken, die uns sehr gut aufgenommen haben. Wir sind zwar noch nicht so alt, dass wir schnell wiederkommen müssen, aber aufgrund der gelösten Stimmung wären wir im Notfall nicht abgeneigt.

Aileen Novotny, Parthena Bassal, 8b, Leibniz-Gymnasium. Düsseldorf