Mit erstaunten Gesichtern schauen sie aus den Fenstern der Busse, so etwas hatten die Neuntklässler nicht erwartet, als sie im gemütlichen Kaiserswerth in den Doppeldeckerbus stiegen: Majestätische, in den Himmel türmende Berge, geschmeidig grüne Wiesen und schwarz-weiß gefleckte Kühe, wo man hinblickt.
Jedes Jahr fährt die 9. Klasse der International School of Düsseldorf für eine Woche in das kleine Schweizer Bergdorf Leysin. Dieser Ausflug soll dem „Bonding“, der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, dienen, damit die Schüler sich näher kommen und lernen als Team zusammen zu halten. Auf den ersten Blick hört sich das ziemlich langweilig an und dass elektronische Geräte wie iPods und Handys auf diesem Ausflug verboten sind, macht die Sache für die Teenies nicht gerade lustiger. Aber das ist ja nur der Anfang: Mountainbiking, Klettern und nächtliche Wanderungen durch das Gebirge gehören auch noch zum Programm. Dann gibt es Aktivitäten, die das Wissen der Schüler testen, wie zum Beispiel der Orientierungslauf, wo die Schüler in Gruppen mit Hilfe eines Kompasses versteckte Zettel finden müssen, die von den Gruppenleitern exakt auf bestimmten „Winkeln“ versteckt werden. Das ist nur eine der vielen tollen Aktivitäten, die als Vorbereitung und Training für die „gefürchtete“ lange Bergbesteigung dienen, die ihnen jetzt bevorsteht.
Nach zwei langen, anstrengenden Stunden erreichen die Honigdachse, so lautet der Gruppenname, den ersten Rastplatz. Zehn Minuten kriegen sie, um ihre Wasserflaschen aufzufüllen und schon müssen sie weiter, sie müssen es schließlich innerhalb der gesetzten Zeit von acht Stunden schaffen. Kai (14) hat die Wanderung trotz der Anstrengung Spaß gemacht, weil er seine Gruppe „ganz cool“ fand, und das war schon Antrieb genug. Er wäre gern „auch zwei Wochen in Leysin geblieben“.
Nach einer Woche steigen die Neuntklässler um fünf Uhr morgens wieder in den Doppeldecker. Diese vergangene Woche war ein einzigartiges Erlebnis für sie, dass sie so schnell nicht wieder vergessen werden. Leysin werden sie so schnell nicht wiedersehen, aber zwei Dinge werden sie mit nach Hause nehmen können: Neue Freunde und ein Erlebnis, das ihnen keiner nehmen kann, dass nicht nur Spaß gemacht hat, sondern sie auch an ihre Grenzen gebracht hat und ihnen nutzvolles Wissen vermittelte, das sie ihr Leben lang mit sich tragen werden, wo immer sie auch hingehen.
Hans Wolf Damm, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf