Endlich war es so weit! Wir flogen von Düsseldorf nach Atlanta, wo wir einen Anschlussflug nach San José, der Hauptstadt von Costa Rica, bekamen. Dort wollten wir zweieinhalb Wochen Urlaub machen.
Wir fuhren zu unserem Stammquartier in San José auf einem Berg, von dem aus wir unsere Exkursionen machen wollten. Es lag in einer schönen Umgebung mit einer fantastischen Aussicht auf die Stadt. Wo wir waren, lebten fast nur Einheimische, Touristen gab es nur wenige.
Richtig interessant wurde es an den nächsten Tagen, an denen wir die Karibik und dann die pazifische Küste erkundeten.
Als wir am Strand der Karibik waren, war der Himmel wegen der Regenzeit leider bedeckt und entsprach nicht dem, was man in Hochglanzprospekten versprochen bekommt. Der Höhepunkt dieser Tour war unser Aufenthalt in einer Lodge mitten im Urwald. Das Erlebnis tropischer Regenwald war für uns Europäer etwas Großartiges, das wir noch nicht kannten. Ein einheimischer Guide, Gusto, zeigte uns auf langen Wanderungen den Dschungel. Es roch nach hoher Luftfeuchtigkeit und frischem Holz. Beeindruckend waren auch die Geräusche. Man sah die Tiere zwar nicht immer, aber sie machten sich lauthals bemerkbar. Gusto machte uns auf alle Besonderheiten aufmerksam. So warnte er uns auch vor allem, was bunt ist, hüpft oder kriecht. Als er uns erklärte, dass die kleinen bunten Frösche hochgiftig seien.
Eindrucksvoll waren ebenfalls die Begegnungen mit den Einheimischen, die sehr offen auf uns zukamen. Da es in dieser Gegend nur sehr wenige Autos gibt, fragten sie uns, ob wir sie mitnehmen könnten. Womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass immer gleich das halbe Dorf mitkam und auf die Ladefläche sprang.
Nach ein paar Tagen brachte uns unser Fahrer zurück nach San José, wo wir einen Wagen mieteten und zum Pazifik reisten. Dort hatten wir ganz in der Nähe vom Strand ein Haus gemietet. Keine fünf Minuten entfernt war ein kleiner Wasserfall mit Süßwasser, wo wir herrlich baden konnten. Das Meer eignete sich dafür nicht, weil es zu viele Felsen gab.
Ein absoluter Höhepunkt war das Angeln. Nachdem unser erster Versuch mit einem Kanu scheiterte und wir keine Fische bekamen, hatten wir später mehr Glück. Wir gingen ins Wasser und wurden von einer riesigen Welle überrascht, in der Unmengen von Sardinen angespült wurden. Wir zogen reichlich von den Jagdfischen, die sie verfolgten, an Land. In der Pfanne gebraten, schmeckten sie köstlich.
Die Krönung unserer Reise bildete der Silvesterabend in einem Restaurant im Urwald. Als wir dort ankamen, lag eine fünf Meter lange Boa Anakonda auf dem Weg, die einen ganzen Menschen auf einmal verschlingen könnte. Costa Rica ist wirklich nichts für Leute mit Schlangenphobien, denn es gibt sie wie Sand am Meer. Man muss schon sehr aufpassen.
Danach machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem Stammquartier, was dann leider auch bedeutete, dass wir wieder nach Hause mussten. Die Reise war ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.
Jan Philipp Ernst, Düsseldorf, International School Of Düsseldorf