Projekt Tansania: So ist Afrika

von Iman Eliazgi, Klasse 9, International School of Düsseldorf, Düsseldorf

Der Wecker klingelt, es ist 6:30 Uhr, Geschrei der Affen, das schrille Zwitschern der Vögel. Wo bin ich? Ach ja, in Afrika. Dann hörte ich das Lachen der Kinder. Mein Rücken tut von der gestrigen Arbeit noch weh und trotzdem freue mich auf den heutigen Tag.

Projekt Tansania ist ein soziales Projekt der International School of Düsseldorf (ISD). Jeden Sommer fliegen dafür sechs Lehrer:innen und 15 Schüler:innen zwei Wochen nach Monduli, Tansania. Das Geld für die Reise wird im Laufe des Jahres durch unterschiedliche Aktionen der Schule gesammelt. Zum Beispiel Veranstaltungen wie Walkathons oder einer Tanzania Night. Die Reisegruppe hilft in den Schulen, baut Häuser und verbessert die generellen Lebenskonditionen für die Bewohner in Tansania. Dazu zählt auch der Aufbau von Solaranlagen und die Integration eines Internetanschlusses. Das Ziel der Internetverbindung: eine bessere Bildung und Informationsbeschaffung, wie sie sich die Einwohner auf lange Sicht selbst helfen können. Auch die Schüler:innen der International School of Düsseldorf nehmen aber einiges mit – und zwar Erfahrung.

Kinder lehren Kinder
Es ist ein zwei-Jahres-Projekt, für das die Schüler:innen schon lange vorgearbeitet haben. Sie bekommen von ihren Lehrern Materialien, um die Kinder in Tansania unterrichten zu können. Vor Ort unterrichtet die Reisegruppe von 9 bis 14 Uhr die Kinder der Moringe Sokoine Secondary School. Ab 16 Uhr heißt es dann Freizeit und das Land kennenlernen. Die Schüler:innen und Lehrer:innen kochen gemeinsam, gehen auf Safaris, besuchen ein Massai Dorf und dürfen sogar an einer Massai-Hochzeit teilnehmen. „Es gibt jeden Tag ein anderes Highlight, und das beste sind die drei Tage Safari“, sagt Rachid El Mahi, ein beteiligter Lehrer der International School of Düsseldorf. Aber auch das Errichten von benötigten Anlagen, wie eine Wasserpumpe ist eine dankbare Erfahrung. Zusätzlich werden viele Bücher mitgebracht, um die Bildung der Kinder vor Ort zu fördern. Aus unserer Sicht sind die Lebensbedingungen extrem elementar. Es gibt zum Beispiel keine Fenster, die nicht kaputt sind, es gibt auch kein laufendes Wasser. Auch keine richtigen Matratzen sind vorhanden, nur ein Metallbett. Es laufen auch unbekannte Tiere im Zimmer rum. „Für ein afrikanisches Land ist es aber ganz in Ordnung, es ist Gewöhnungssache“, sagt Herr El Mahi. „Es ist halt Afrika, es ist anders”, erzählt er. „Die Schüler bekommen die ersten drei Tage einen Schock.” Dennoch ist er der Meinung, es sei nicht gefährlich. Als die Schüler:innen jedoch sahen, wie Kabel von der Decke im Flughafen hingen, gab es einige entsetzte Gesichter. Das entspricht eben nicht dem deutschen Standard. Für die Schüler:innen ist es jedoch nicht gefährlich, besonders nicht im Dorf, denn dort kennen sie Herrn El Mahi. „Etwas alleine da zu machen ist anders, aber mit uns im Projekt und in unserer Umgebung ist alles sicher”, sagt er.

Die Partnerschaft der beiden Schulen besteht bereits seit 20 Jahren. Dabei unterstützt die ISD die Schule in Tansania auch finanziell, um Bildungsmöglichkeiten zu erweitern.

Das Projekt Tansania ist eine wunderbare Gelegenheit für die Schüler:innen und Lehrer:innen, anderen zu helfen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Bedingungen in Tansania mögen anders sein als das, was man in Deutschland gewohnt ist, aber das ist eine nebensächliche Kleinigkeit, wenn man anderen Menschen helfen kann.