Glosse – Rheinbahn ohne Plan

Die Deutsche Bahn kommt immer zu spät. Dieses allgemeine Vorurteil hat sich deutschlandweit durchgesetzt. Wenn man jedoch andauernd Bahn fährt, merkt man, dass die Verspätungen der Deutschen Bahn selbst Grünschnabelbahnfahrer zum Gähnen bringen.

Wenn man kuriose Gründe für Verspätungen sehen und rekordverdächtige Fahrzeugausfälle mitkriegen will, dann guckt man am besten bei der Besten, der Mutter aller Stadtbahnen! Der Rheinbahn. Kaputte Türen sind nahezu an der Tagesordnung und werden durch das äußerst kompetente Personal meistens auch ohne weiteres durch einen beherzten Tritt gegen die Tür behoben. Klappt meistens auch. Richtig spaßig wird es jedoch, wenn die Bahn einfach mal nicht weiß, wo sie gerade ist. Wenn beim Ansteuern der Station Heinrich-Heine Allee die Werstener Dorfstraße angesagt wird, dann weiß man, dass es jetzt richtig interessant wird. An sich ist das ja kein Problem, bis man dann den Provinzialplatz erreicht, auch bekannt als Nordstraße. Dann gehen die Türen plötzlich rechts auf, was einem wenige Möglichkeiten gibt, den links von der Bahn gelegenen Bahnsteig zu betreten. Tja, dumm gelaufen. Natürlich müssen dann alle raus und auf die nächste Bahn warten, bei der dann, wie sollte es auch sonst sein, die Tür nicht zugeht. Vom Ausfall der Kabinenbeleuchtung über Computerfehler – wobei man sich fragt, wie bei einem mindestens dreißig Jahre alten Fahrzeug überhaupt Computerfehler auftreten können – bis zu einer abgestürzten Oberleitung hat die Rheinbahn alles abgedeckt.
So tragisch diese Hassliebe auch ist, ohne Rheinbahn geht es nicht.

Leonard Kosub, 9, International School Of Düsseldorf Düsseldorf