Nun fängt der Nachbar also wieder an. Das laute Motorgeräusch ertönt nervtötend im Ohr und danach kriechen die Abgase langsam und fies in die Nase und hauen einen förmlich um.
Ein Hauch von Formel 1 weht aus des Nachbars Garten.
Nur leider sind es keine Luxus – oder Rennkarossen, die ihre Runden drehen, sondern es ist ein stinknormaler Rasenmähertraktor, den der Nachbar benutzt, um seinen niedlichen Vorgarten auf Vordermann zu bringen, seine Quadratmeter große Rasenfläche zu mähen, weil er zu faul ist, einen stinknormalen Elektrorasenmäher zu benutzen, der völlig ausreichend wäre.
Wie ein großes Kind fährt der Typ mit seinem übergroßen Trecker auf dem winzigen Rasen hin und her und kriegt die Karre dabei kaum gedreht. Zum Schluss, wenn der größte Teil des Rasens rasiert wurde, sieht das besonders peinlich aus, da er nicht mehr umkehren kann, weil sein Rasen nicht ausreichend groß ist.
Um meinen stillen Protest zu demonstrieren, schiebe ich immer gleichzeitig auf einer ähnlich großen Rasenfläche meinen handgetriebenen völlig umweltfreundlichen und geräuschlosen Rasenmäher auf und ab. Dabei bin ich mangels Auf- und Abbau immer grinsend doppelt so schnell fertig wie dieses umweltverpestende erwachsene Kind.
Christoph Droste, 9, International School Of Düsseldorf Düsseldorf