„Aufschieberitis”, eine Krankheit, unter der 88 Prozent der Schüler in unserer Zeit leiden. Leider, leider sind viel zu viele davon befallen. Während die simple Aufschieberitis sich auf den Start des Schreibprozesses bezieht, schlägt die akute Aufschieberitis meistens zu, wenn Schüler in der Mitte eines Projektes sind.
Plötzlich ist alle Lust wie weggeblasen, und man findet alle anderen Dinge viel interessanter. So geht es weiter bis in die Nacht vor dem Abgabetermin. Man wird Zeuge eines unglaublichen Phänomens. Die Augen des Betroffenen weiten sich, wenn sich der Gedanke einnistet, dass dieses Projekt am nächsten Morgen abzugeben ist. Die Kaffeemaschine wird angeschmissen, Wikipedia aufgemacht und Google steht schon auf standby. Fingergymnastik vor dem Anfangen ist wichtig, da sie sonst noch mehr verkrampfen könnten. Es wird im Akkord gearbeitet, Streichhölzer zwischen die Augen geklemmt und mehr Kaffee getrunken, dass Gesundheit und Schlaf nicht siegen. Wenn der Betroffene fast fertig ist, streikt meistens entweder das Internet oder der Drucker. Aufregung und Wut um fünf Minuten danach zu sagen, dass man es am Morgen vor der Schule macht.
Der Morgen danach, vom Wecker extra früher aufgeweckt, damit man seine Arbeit drucken kann. Der Wecker wird Aggressionen ausgesetzt, bis sein nerviges Gepiepe aufhört. Fünf Minuten kann man sich noch gönnen. Eine Stunde später wacht man schweißgebadet auf. Oh Mist! Es muss noch gedruckt werden! Der Drucker wird dem Zorn des Jahrhunderts ausgesetzt. Man haut ein-, zwei-, dreimal auf den Drucker ein; Papierstau ist die Meldung. Nach einer Runde HB Männchen spielen funktioniert er endlich! Es druckt… Ja! Es ist vollbracht! Es raucht aus den Ohren und aus dem Drucker. Nach der Schule muss man noch mal zu Saturn…
Leicht verspätet und verschwitzt, aber strahlend kommt man in der Schule an. „Ich hab’s fertig Leute!”
Dalya Droste, 9, International School Of Düsseldorf Düsseldorf