Bei der Dressur, einer Disziplin im Pferdesport, ist höchste Harmonie anzustreben. Wie das gelingt und welche Voraussetzungen ein Pferd im besten Fall mitbringt, wird hier erklärt.
Von Anna Jax, 8c, Humboldt-Gymnasium Düsseldorf
Die Dressur ist eine Disziplin des Pferdesports, in der in erster Linie Harmonie zwischen Pferd und Reiter erforderlich ist. Mit verschiedenen Lektionen wird das Pferd gymnastiziert und ausgebildet. Darüber wird eine höhere Sensibilität des Pferdes auf minimale Gewichts-, Schenkel-, und Zügelhilfen der Reiter erreicht. Erlernen Reiter und Pferd erfolgreich verschiedene Lektionen der Dressur, sieht es aus, als würde das sich elegant bewegende Pferd tanzen.
Durch die Dressur werden zusätzlich die Leistungsfähigkeit und die Gesundheit des Pferdes erhöht, da die Glieder durch das regelmäßige Training gelenkiger und die Muskeln stärker werden. Außerdem wird die Dressur in jeder reitsportlichen Disziplin gebraucht, beispielweise im Springreiten, da nur gut trainierte Pferde die Wendungen und die Distanzaufgaben zwischen den Hindernissen bewältigen können. Zudem ist ein gut gerittenes Pferd die beste Voraussetzung für Sicherheit im Pferdesport.
Die Dressur entstand am Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Vergleich der Reitkünste zwischen Offizieren, ab 1873 wurden auch Prüfungen in dieser Disziplin in Deutschland angeboten. Die Dressur gilt als Sportart, weil der Reiter aktiv die Bewegungen des Pferdes mitbestimmt und nicht passiv auf dem Pferd sitzt. Seit 1912 ist Dressurreiten olympisch. Heute ist es eine der erfolgreichsten Sportarten, in der deutsche Sportler international antreten und große Erfolge erzielen.
Auf Turnieren werden alle Teilnehmer mit einer Wertnote von 0 (nicht gezeigt) bis 10 (ausgezeichnet) von bis zu fünf Richtern gemeinsam oder einzeln bewertet. Alle Prüfungen werden auf sogenannten Dressurvierecken, Reitplätzen, auf denen es anstatt einem Zaun eine kleine niedrige Erhöhung gibt, einzeln oder in kleinen Gruppen durchgeführt. Die verschiedenen Lektionen werden in einer bestimmten Reihenfolge gezeigt. Außerdem gibt es Küren, bei denen mit begleitender Musik Lektionen in freier Reihenfolge gezeigt werden. Das Pferd bewegt sich in den drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp auf gebogenen und geraden Linien durch das Dressurviereck.
Ein Dressurpferd sollte taktreine Grundgangarten haben. Takt ist das wichtigste bei der Ausbildung jedes Pferdes. Zusätzlich sind bei Dressurpferden schwungvolle Bewegungen erwünscht. Ebenfalls wünschenswert ist eine Bergauftendenz. Dies bedeutet, dass die Vorhand, also der Bereich um Schulter, Hals und Kopf des Pferdes, im Seitenbild höher kommt, als die Hinterhand, also die Kruppe. Am besten eignen sich sogenannte Warmblüter für die Dressur. Sie besitzen ein ruhigeres Temperament als Vollblüter, sind jedoch temperamentvoller als Kaltblut-Pferde. Am häufigsten werden daher Hannoveraner, Oldenburger, Westfalen, Holsteiner und Trakehner dafür genutzt, weil sie besonders elegant wirken und das richtige Temperament besitzen.
Kaltblüter, die sehr schwere Pferde sind, eignen sich nicht so gut für die Dressur, weil es ihnen von Natur aus nicht so leicht fällt, die geforderten Leistungen zu erbringen. Vollblüter, die auch im Galopprennsport eingesetzt werden, eignen sich auch nicht so gut, weil sie oft zu nervös und ungeduldig sind.
Harmonieren Pferd und Reiter in einer hochklassigen Dressurprüfung perfekt miteinander, kann durch die Verbindung von Sportlichkeit und Ausdrucksstärke die Atmosphäre eines ausdrucksstarken Tanzes entstehen.