Organspende für ein Neugeborenes

Von Emilia Accetta, Klasse 8e, Humboldt-Gymnasium

Es ist 19 Uhr abends und der Regen prasselt auf die Windschutzscheibe eines Autos. Edda und ihr Mann Jan warten mit Ungewissheit vor dem Krankenhaus auf einen Organspender für ihr Neugeborenes.

Edda und Jan bekommen nach ihrem Sohn Ben (7 Jahre), Tochter Lotta (5 Jahre) und Sohn Jeep (2 Jahre) ihr viertes Kind Kalle, der jedoch anfangs Schwierigkeiten hat.

Der Neugeborene wird aufgrund seines schlechten Zustands schnell nach der Geburt auf die Intensivstation verlegt. Er wird mit Schläuchen versorgt, sowie blutend in einem Intensivbett zurückgelassen. Damit das Herz-Kreislaufsystem nicht versagt, nimmt er viele Medikamente ein. Die Ärztinnen vermuten zuerst, dass er an einer Stoffwechselerkrankung leidet, die schwer zu therapieren ist. Doch Edda, die Mutter, entwickelt während der Schwangerschaft eine Art Autoimmunerkrankung. Diese Erkrankung sorgt dafür, dass die Leber des Babys nicht stark genug ist. „Auch, wenn jede OP Risiken birgt, ist eine Lebertransplantation Kalles letzte Lebenschance vor dem Tod“, berichtet Edda. Deshalb wartet die Familie lange auf einen Organspender und findet glücklicherweise jemanden, der das Leben ihres Sohnes rettet.

Insgesamt wird der Kleine 18 Mal mit Risiko operiert und ist neun Wochen im künstlichen Koma. Viele Komplikationen treten auf, wie z.B. eine Blutvergiftung, Thrombosen und Nierenversagen. Auch wenn die Eltern Edda und Jan an psychischen Störungen, vor allem an Schuldgefühlen und einem Schock leiden, sind sie dankbar und zünden immer am Jahrestag der Transplantation mit der ganzen Familie eine Kerze an.

Kalle kann heute selbständig essen, einzelne Worte sagen sowie in einen integrativen Kindergarten gehen. Er führt ein ganz normales Leben wie wir auch.