Von Emilia Zielinski, Klasse 8e, Humboldt-Gymnasium
Seit 12 Jahren treffen nun schon die Interessen von Baumschützern und Bauunternehmern auf dem Vorplatz des Düsseldorfer Hauptbahnhofes aufeinander. Es scheint ein unlösbarer Konflikt zu sein. Zur Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes ist seit 2008 der Bau eines großen Einkaufszentrums geplant, für das allerdings die 39 Platanen auf dem Bahnhofsvorplatz weichen müssten. Um dies zu verhindern, startete die Baumschutzgruppe Düsseldorf eine Petition mit dem Titel „Rettet die Platanen vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof“. Die Aktivisten*innen sammelten insgesamt 6100 Unterschriften von Anwohnern und Interessierten, die sich für den Erhalt der Bäume einsetzten, beziehungsweise ein ökologisch-nachhaltiges Konzept zur Flächennutzung fordern.
Zum einen besteht vielerorts in Düsseldorf bereits bebaute Fläche, die nicht optimal oder gar nicht genutzt wird und als Grünfläche sinnvoller dienen würde. Ein Beispiel dafür ist das Parkhaus am Nordeingang des Hauptbahnhofes, das seit Jahren kaum genutzt wird und die meiste Zeit leer steht. Früher wurde diese Fläche als Grünanlage genutzt, wofür sie sich auch viel besser eignet. Neue Bauprojekte in den Städten vernichten oft Grünanlagen und Bäume fallen dem zum Opfer, was insbesondere in Zeiten der Klimakrise stark zu kritisieren ist, da Bäume einer der wichtigsten CO2– Binder sind.
Natürlich ist der Platz knapp, und die Fläche wird ebenso dringend für den Bau des Einkaufszentrums vor dem Bahnhof benötigt. Aber brauchen wir das Einkaufszentrum überhaupt? Fraglich ist, ob dies neben den bereits vorhandenen Läden im Bahnhofsgebäude überhaupt noch sinnvoll und nötig ist. Doch sind keinesfalls Lösungen und Konzepte zu erwarten, wenn sich Baumschützer und Bauunternehmer verfeindet gegenüberstehen, vielmehr müsste ein gemeinsames Umdenken stattfinden.
Zu Zeiten des Klimawandels sind Flächennutzungslösungen gefordert, die insbesondere die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit in den Fokus setzten. Zudem tragen Bäume vor dem Bahnhof zu einem ästhetischen Stadtbild bei und sorgen für eine angenehme Atmosphäre. In den Hitzewellen in den letzten Sommern sind sie Rettungsanker.
Alles in allem hätte der Bau eines Einkaufszentrums viele negative Folgen für Umwelt und Menschen. Die Erhaltung der Platanen hingegen wäre ein wichtiger und richtiger Schritt für mehr Umweltbewusstsein und die Petition setzt ein deutliches Zeichen dafür. Dass eine solche aber überhaupt notwendig ist, um auf die Problematik hinzuweisen, verdeutlicht traurigerweise einmal mehr, wie wenig immer noch die Themen Umwelt und Klima bei der Stadtbebauung berücksichtigt werden. Dafür haben die Fridays-For-Future-Demos stattgefunden. Für einen grünen lebenswerten Planeten kämpfen wir, das ist unsere Zukunft!