Von Juliane Hartlieb, Klasse 8e, Humboldt-Gymnasium
Die Nachricht kam völlig unerwartet: Harry, Duke of Sussex, und seine Frau Meghan, Duchess of Sussex, gaben am Anfang dieses Jahres bekannt, dass sie aus der Königsfamilie austreten wollen. Zwei Jahre zuvor waren beide noch aufgeregt, nach ihrer Märchenhochzeit Großbritannien und dem Commonwealth zu dienen. Anscheinend änderte sich ihre Meinung schnell – doch was bewegte die beiden zum sogenannten ,,Megxit“?
Schon immer war bekannt, dass Harry mit seiner Rolle im Königshaus haderte. Doch in den letzten Jahren schien es, als hätte er sich mit seiner Rolle immer mehr angefreundet. Auch das nach Dianas Unfalltod immer noch angespannte Verhältnis mit der Presse schien sich zu bessern. Doch als dann die Beziehung zu Meghan Markle bekannt wurde und diese immer heftiger von den Medien angegriffen wurde, nahm Harry sie in einer öffentlichen Mitteilung in Schutz. Wahrscheinlich wollte er damit verhindern, dass sich Dianas Situation im Zusammenhang mit der Presse nicht wiederholt. Meghan, eigentlich Rachel Markle, Betreiberin eines Blogges und Feministin, war eine unabhängige und selbstbewusste, amerikanische Schauspielerin. Sie war geschieden und tat ihre politische Meinung immer wieder öffentlich kund. Eine Frau, die also mitten im Leben stand. Zweifelsfrei perfekt für Harry, doch ihre Rolle als Mitglied der Britischen Königsfamilie kann man bezweifeln. Als Schauspielerin hatte sie gelernt sich selber zu präsentieren und für sich zu werben. Das komplette Gegenteil zur Monarchie, die stets dem Motto ,,never complain, never explain“ (sich nie beschweren, sich nie erklären) folgt. Mit Herzogin Kate hatte man einen Royal, die genau das widerspiegelt.
Dass Meghan nach ihrer Hochzeit unter hohem Druck stand und sehr mit ihrer Rolle zu kämpfen hatte, wurde zum ersten Mal in der Doku ,,An African Journey“ deutlich. In mehreren Interviews griff vor allem Harry die Medien zutiefst an. Zunehmend wurde nicht nur Meghan kritisiert, sondern auch das Verhältnis zwischen Harry und seinem Bruder William schlechtgemacht. Für die zwei Brüder eine sicher belastende Situation. Denn der frühe Tod ihrer geliebten Mutter hatte sie eng zusammengeschweißt und zusammen mit Kate setzten sie sich für psychische Gesundheit ein. In einem Video ihrer Wohltätigkeitsorganisation ,,Heads Together“ gab auch Harry bekannt, dass er sich in psychologischer Behandlung befinde. Als ein privater Brief von Meghan an ihren Vater veröffentlicht wurde, klagten Meghan und Harry gegen die britische Zeitung. Von ihrer Familie konnte Meghan keine Unterstützung erwarten: Außer ihrer Mutter Doria fielen ihr mehrere Mitglieder wie ihr Vater und ihre Halbgeschwister mehrmals in den Rücken. Beispielsweise ging ihre Halbschwester Meghan im TV an und behauptete, sie sei eine Peinlichkeit für die Familie und solle erwachsen werden. Seit 2018 hat Meghan keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, nachdem er ebenfalls im Fernsehen über sie sprach und gestellte Fotos und einen privaten Brief von Meghan an ihn an die Presse verkaufte.
Was genau der Auslöser für den Austritt war, ist nicht bekannt. Aber wahrscheinlich spielen viele Aspekte eine Rolle. Zu sagen, es sei allein Meghans Schuld, ist falsch, da Harry einmal sagte, er habe schon mit Mitte zwanzig gedacht, sich ein anderes Leben aufzubauen, er habe sich dann aber dagegen entschieden, weil er etwas bewirken wolle. Überhaupt war er noch nie der perfekte Royal, doch er hatte immer das gewisse Etwas und brachte mit seiner frechen Art häufig frischen Wind ins Königshaus. Zweifelsfrei kann man aber sagen, dass beide Kate und William alleine lassen, an den nun vieles hängen bleibt. Und dabei darf man nicht vergessen, dass Meghan nicht die einzige war, die es schwer hatte: Kate stand acht Jahre unter Beobachtung und gab ihren Job auf, weil sie von Journalisten belagert worden ist, bevor William ihr einen Antrag machte. Am Ende sind Harry, Meghan und Archie eine ganz normale Familie, die in Ruhe ihr Leben leben will.