Kunst in der Corona-Krise

Von Mathilda Lindenau, Klasse 8e, Humboldt-Gymnasium

In der Corona-Krise sind viele Kulturschaffende von ihrer Existenz bedroht. Konzerte werden abgesagt und niemand weiß, wie es weitergehen soll. Natürlich gibt es auch Hilfen vom Staat, doch die reichen lange nicht um davon zu leben. Doch viele Künstler lassen sich etwas einfallen um die Kultur zu erhalten.

Nathalie Forests Handy klingelt, sie hat eine Nachricht bekommen. Ein neuer Auftrag! Erfreut geht sie auf die Website #muenchenhältzamm, auf der sie vor kurzer Zeit ihre Kontaktdaten angegeben hat und liest sich die Nachricht durch. Es ist eine Anfrage, ob sie in zwei Wochen auf dem Weihnachtsmarkt musizieren möchte. Natürlich hat sie Lust, aber ob es wirklich stattfindet ist noch nicht klar. Wenn gar nichts mehr geht muss sie auf der Straße mit ihrer Gitarre musizieren. In diesen Zeiten muss man flexibel sein.

In Düsseldorf hingegen findet eine neue Form von Theater statt, die Paulina Neukampf zusammen mit anderen Schauspielern aufführt. „Theater mit Abstand“ so könnte man es nennen. Die Schauspieler führen ihre Stücke in Schaufenstern auf und meist benutzen sie auch die Sachen, die dort ausgestellt werden, als Requisiten. Bei den Vorführungen weiß man häufig nicht was zu dem Stück dazu gehört und was nicht. Der gesprochene Text kommt über Kopfhörer und in zehnminütigen Abständen werden die Zuschauer von Station zu Station geschickt. Paulina Neukampf spielt Schneewittchen in einem Schaufenster eines Perückenstudios, am Anfang mit Glatze, dann mit Perücke. Eine kreative Idee und eine ganz neue und kuriose Art von Theater.

Auch Catharina Schorling hat Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie viele andere Musiker konnte auch sie nicht auf ihre Tour im Mai durch Deutschland, Schweiz und Österreich gehen. Das ist zwar schade, aber nicht zu ändern. „Ich habe stattdessen mein erstes Album geschrieben. Zwei Monate durfte ich Musik machen und aufnehmen“, erzählt sie. Die abgesagten Konzerte und sich stets ändernden Pläne erschüttern Catharina Schorling. Wenn man hofft, dass ein Konzert stattfindet und dann enttäuscht wird ist man umso trauriger. Der Wunsch nach echten Konzerten wird immer größer. Aber die momentane Lage macht es unmöglich auf Konzerte zu gehen, das Risiko ist einfach zu groß.

Die Corona-Krise schränkt die Künstler ein und bei vielen Selbständigen wird das Geld knapp, aber mit kreativen Ideen schaffen es die Kulturschaffenden doch, die Kunst zu erhalten. Ob man Straßenmusik macht oder Theater in Schaufenstern, die Kunst erfreut die Zuschauer und Künstler gleichermaßen. Zusammenhalt ist gefragt.