Interview mit Andi Meurer von den Toten Hosen über 2-saitige Bässe, das neue Album der Düsseldorfer Punk-Rock-Band und ihre anstehende Tour.
Frage: Wie hast du es geschafft, mit so gut wie keinen Bass-Kenntnissen (einem 2-saitigen Bass) in eine Band zu kommen?
Andi: Das liegt daran, dass wir schon immer Fans von Punk-Rock waren und im Punk-Rock nicht gilt, wer der beste Musiker ist, sondern erst einmal jeder versucht, das zu tun, was er kann. Da ist alles möglich.
Frage: Es sind jetzt schon ein paar Jahre vergangen, seitdem ihr das erste Mal auf Tournee wart. Empfindet ihr es jetzt anstrengender als früher, so viele Konzerte hintereinander zu geben?
Andi: Auf Tour zu sein, ist das, was ich am liebsten tue. Natürlich ist es anstrengend, vor allem eine körperliche Anstrengung. Das nimmt man aber gerne in Kauf, weil du dann auch sehr dafür belohnt wirst.
Frage: Die Toten Hosen arbeiten im Moment an einem neuem Album. Gibt es irgendwelche Stil-Veränderungen gegenüber den alten Alben?
Andi: Ich glaube schon, dass du bei uns immer heraushören kannst, dass wir die Toten Hosen sind. Aber wenn du dir unsere Sachen anschaust, kannst du trotzdem sehen, dass da auch sehr viele andere Einflüsse hereingekommen sind. Und das wird auch bei der neuen Platte der Fall sein.
Frage. Werdet ihr im neuen Album mit anderen Künstlern zusammenarbeiten?
Andi: Nein, das ist nicht geplant.
Frage: Könntest du uns vielleicht Pläne über eine anstehende Tournee mitteilen?
Andi: Wir werden unsere so genannte „Magical Mystery und Wohnzimmer Tour“ spielen. Da können sich Leute bewerben, die meinen, wir sollten mal bei ihnen zu Hause vorbeikommen oder auch zu skurrileren Orten. Das kann alles Mögliche sein, von der Berghütte über einen Swingerclub bis zur Nervenheilanstalt.
Frage: Hast du dir nicht mal überlegt, einfach was ganz anderes zu machen? Du bist ja auch Fotograf. Würdest du dich nicht gerne der Fotografie widmen?
Andi: Momente, wo ich mich gefragt habe, ob das alles das Richtige ist, gab es durchaus. Und wir hatten auch schon wirkliche Krisen, in denen wir schon kurz davor waren, uns aufzulösen. Das bleibt bei 30 Jahren Band-Geschichte einfach nicht aus. Trotzdem ist es das, was ich am liebsten tue und ich bin froh, dass ich nicht versucht habe, Fotograf zu werden.
Frage: Es gibt ja gerade eine Kampagne, wo jede Stadt sich einen zweiten Namen wählen kann. Duisburg heißt nun zum Beispiel „Universitäts-Stadt Duisburg“. Welchen zweiten Namen würdest du Düsseldorf geben?
Andi: Ich glaube, Düsseldorf ist eine Kunststadt.
Andi, wir danken dir für dieses interessante Gespräch!
Paul Vincent von Chamier, Titus Etti, Malte Hampe und Daniel Nowak, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium